Die Verständlichkeitskurve für den Freiburger Einsilbertest im Störschall mit fixer SNR von 5 dB

Einleitung Der Freiburger Einsilbertest (FBE) wird seit einiger Zeit auch zur Messung der Hörverbesserung im Rahmen einer Hörgeräteversorgung im Störschall verwendet (FBE-S). Mit dieser Studie soll eine Verständlichkeitskurve für den Freiburger Einsilbertest im Störschall mit fixem Signal-Störschall-Abstand von 5 dB bei verschiedenen Lautstärkepegeln bestimmt werden.

Methode Im Herbst 2018 wurden 60 normalhörende, muttersprachlich Deutsch sprechende Probanden im Alter zwischen 18 und 31 Jahren in der Klinik für HNO-Heilkunde des Bundeswehrkrankenhauses in Hamburg untersucht. Das Sprachverstehen wurde mit einer Testliste des FBE mit einer Lautstärke von 10 bis 95 dB und einem 5 dB leiseren Störschall in 5 dB-Schritten gemessen. Anschließend wurden von den Verständlichkeitsquoten die Mittelwerte gebildet und die 95 %-Konfidenzintervalle (KI) bestimmt.

Ergebnisse Es nahmen 60 Probanden an der Untersuchung teil. Das mittlere Alter aller Probanden betrug 24,32 Jahre (±3,39 Jahre). In der Varianzanalyse zeigte sich ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen der Lautstärkepegeln des Nutz- und Störschalls auf der ein Seite und der Verständlichkeit auf der anderen Seite (p < 0,001). Die gemittelten Verständlichkeitsquoten und zugehörigen 95 %-KI sowie die Häufigkeitsverteilungen wurden tabellarisch und grafisch dargestellt.

Diskussion Die gemittelte Kurve des FBE-S erreicht bei einer Lautstärke von 70/65 dB den Sättigungsbereich von 90 % Verständlichkeit (zum Vergleich: Beim FBE ohne Störschall bei 55 dB). Durch die hier vorgestellte Verständlichkeitskurve lassen sich individuelle Messergebnisse ohne und mit Hörgeräten besser interpretieren. Künftig sollte der Hörgewinn für Hörgeräte möglicherweise bei niedrigeren Lautstärkepegeln erfolgen als heute.

Poster-PDF A-1115.PDF

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Article published online:
10 June 2020