CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S225-S226
DOI: 10.1055/s-0040-1711849
Abstracts
Otologie

Lageabhängigkeit von cervical abgeleiteten, vestibulär evozierten myogenen Potenzialen auf dem Rotationsstuhl

J Ilgner
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
,
TA Duong Dinh
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
,
M Westhofen
1   Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
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Einführung Vestibulär evozierte myogene Potenziale in cervicaler (cVEMP) und okulärer (oVEMP) Ableitung sind heute ein unverzichtbarer Bestandteil zur Diagnostik des Labyrinthorgans in allen 5 Sensoren. Während die Ableitung von cVEMP nach allgemeiner Kenntnis die Funktion des Sacculus unter Einwirkung der Gravitation beurteilen soll, bestehen nach unserer Kenntnis noch kaum Untersuchungen zur körperlichen Lageabhängigkeit.

Methoden Wir verwenden einen fest installierten Rotationsstuhl, welcher sich in allen drei Raumachsen um 360° frei bewegen lässt. Dieser „TRV-Stuhl®“ benannt nach Thomas Richard-Vitton wird jeweils individuell ausbalanciert wird und durch Arretierungsmechanismen und Magnetbremsen auf bestimmte Positionen eingestellt. Wir untersuchten 12 Probanden mittels cVEMP in seitengetrennter Ableitung in aufrechter Position, im Liegen und im Kopfstand.

Ergebnisse Nach ersten Erkenntnissen wird die cVEMP-Antwort lageabhängig moduliert, wobei, das Signal im Kopfstand deutlich schwächer ausfällt als in aufrechter Position. Dabei wurde die Vorspannung des M. sternocleidomastoideus mittels parallel fortlaufender EMG-Messung konstant gehalten. Ein mäßiger Störfaktor war nach Probandenwahrnehmung eine stärkere venöse Füllung der Mittelohr- und Tubenmukosa mit Behinderung des Druckausgleichs.

Diskussion Obwohl bekannt ist, dass die Maculae sacculi und utriculi nicht eindimensional angelegt ist, existieren noch wenige Erkenntnisse zur Lageabhängigkeit in entgegengesetzten Positionen. Der Beitrag wirft unter anderem die Frage auf, in wie weit Untersuchungspositionen stärker zwecks Standardisierung in den Fokus gerückt werden müssen. Möglicherweise ergeben sich aus unterschiedlichen Körperpositionen neue Aspekte für die Aussagekraft von VEMP bei klinischen Fragestellungen.

Poster-PDF A-1852.PDF



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Article published online:
10 June 2020

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