Behandlung des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels auf dem dreidimensionalen Rotationsstuhl

Einführung Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist eine der häufigsten labyrinthär bedingten Schwindelerkrankungen in der täglichen Praxis. Die physikalischen Repositionsmanöver sind für jeden Bogengang vielfach publiziert und erfolgreich. Neben sekundären Formen sind vor es vor allem Begleiterkrankungen und mangelnde Compliance, die den Behandlungserfolg im klinischen Alltag limitieren.

Methoden Wir verwenden einen fest installierten Rotationsstuhl, welcher sich in allen drei Raumachsen um 360° frei bewegen lässt. Dieser „TRV-Stuhl^®“ benannt nach Thomas Richard-Vitton wird jeweils individuell ausbalanciert wird und durch Arretierungsmechanismen und Magnetbremsen auf bestimmte Positionen eingestellt. Die Bewegung des Stuhls erfolgt durch medizinisches Fachpersonal. Der Patient selbst ist auf dem Stuhl fixiert. Der Nystagmus wird infrarot unter einer lichtabschließenden Brille videookulografisch aufgezeichnet.

Ergebnisse Wir behandelten bis dato 51 Patienten mit primärem und sekundärem BPLS mittels des Stuhls. Die Lagerungsmanöver nach Epley, Semont, Asprella, Gufoni etc. ließen sich auch bei Patienten mit schlechter Compliance, HWS-Vorerkrankungen, Adipositas oder Ängstlichkeit vor raschen Bewegungen konsequent durchführen. Wir modifizierten ferner die Lagerungsübungen durch Positionen, die mit den klassischen Lagerungsmanövern nicht möglich sind.

Diskussion Der dreidimensionale Rotationsstuhl stellt für schwierig zu lagernde Patienten in unserer Klinik einen wesentlichen Fortschritt der BPLS-Therapie dar. Ferner bedingt der passive Aufbau eine Bedienung durch medizinisches Fachpersonal, was dem Patienten ein Gefühl der Sicherheit bei der Behandlung vermittelt. Andererseits sind der Platzbedarf und die Investitionskosten zur Beschaffung abzuwägen.

Poster-PDF A-1854.PDF

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Article published online:
10 June 2020