CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S231-S232
DOI: 10.1055/s-0040-1711867
Abstracts
Otologie

Diagnostik und Therapie der Osteomyelitis des Felsenbeins

L Guchlerner
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
,
J Gabrielpillai
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
,
M Hogardt
2   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Frankfurt am Main
,
I Burck
3   Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/M.
,
T Stöver
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
,
M Diensthuber
1   Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Osteomyelitis des Felsenbeins (Otitis externa maligna) stellt eine seltene und oftmals bedrohliche Erkrankung dar. Methoden: Innerhalb der vergangenen 10 Jahre wurden insgesamt 21 Fälle einer Osteomyelitis des Felsenbeins diagnostiziert und behandelt. Die Fälle wurden retrospektiv aufgearbeitet und hinsichtlich des klinischen Erscheinungsbildes, der mikrobiologischen und radiologischen Befunde sowie des therapeutischen Managements ausgewertet.

Ergebnisse Die vorherrschenden Symptome bei Diagnosestellung waren Hörminderung, Otorrhoe und eine ausgeprägte Otalgie. Vereinzelt lagen Paresen der Hirnnerven VI, VII, IX und XII sowie eine Recurrensparese vor. Bei den prä- und intraoperativ durchgeführten Abstrichen ließ sich am häufigsten (n = 13, 61,9 %) Pseudomonas aeruginosa nachweisen. Radiologisch zeigten sich häufig knöcherne Destruktionen. Als Komorbiditäten lagen gehäuft Diabetes mellitus (n = 10, 47,6 %) und arterielle Hypertonie (n = 8, 38,1 %) vor. Die überwiegende Mehrheit der Patienten (n = 20, 95,2 %) wurde operativ versorgt. In allen Fällen wurde eine antibiotische Therapie durchgeführt. Im Follow-up nach Therapieende befanden sich 8 Patienten (38,1 %) in gutem und 9 Patienten (42,9 %) in reduziertem Allgemeinzustand. 4 der 21 Patienten verstarben.

Schlussfolgerung Es besteht kein einheitliches Behandlungskonzept für die Osteomyelitis des Felsenbeins. Das therapeutische Vorgehen richtet sich nach Befund und Verlauf und muss individuell angepasst werden. Der radikalen chirurgischen Sanierung kommt neben einer keimgerechten antibiotischen Therapie eine zentrale Bedeutung zu.

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Article published online:
10 June 2020

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