CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S236-S237
DOI: 10.1055/s-0040-1711882
Poster
Otologie

Stapesrevision bei zwei Patienten mit ausgeprägter Prothesendislokation

A Gey
1   Universitätsklinikum Halle, Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle
,
J Wittlinger
1   Universitätsklinikum Halle, Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle
,
I Seiwerth
1   Universitätsklinikum Halle, Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle
,
S Kösling
2   Universitätsklinikum Halle, Radiologie, Halle
,
S Plontke
1   Universitätsklinikum Halle, Hals- Nasen- Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Halle
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Einleitung Komplikationen bei der Stapeschirurgie lassen sich in Früh- und Spätkomplikationen einteilen. Zu den Frühkomplikationen zählen u.a. die Innenohrschädigung oder die seltene Fazialisparese. Als Spätkomplikationen sind z. B. die Arrosion des langen Ambossfortsatzes und/oder eine Dislokation der Stapesprothese zu nennen, was sich auch viele Jahre postoperativ durch Schwindel, einen Abfall der Innenohrleistung und durch eine neu aufgetretene Schallleitungskomponente manifestieren kann.

Material und Methoden Im Folgenden berichten wir über zwei Patienten, welche sich aufgrund einer Spätkomplikation in unserer Klinik vorstellten. Bei einem 50- jährigen Patienten kam es 17 Jahre nach auswärts durchgeführter Stapesoperation zu einem Innenohrabfall, sowie zu einer zunehmenden Schallleitungskomponente. Eine 40-jährige Patientin stellte sich nach einer vor 13 Jahren extern durchgeführten Stapesoperation mit zunehmender Schallleitung und bei Kieferbewegung in Erscheinung tretenden Schwindelbeschwerden vor. Bei beiden Patienten zeigte sich in der digitalen Volumentomographie (DVT) eine ausgeprägte Dislokation der Prothese.

Ergebnisse In beiden Fällen konnte die Prothese nach Lösen von Narbengewebe entfernt werden und jeweils eine neue (Titanprothese K-Piston 0,4x4,25mm, Nitinol- Titan- Prothese Nitiflex 4,24x0,4mm) eingebracht werden. Im Verlauf zeigte sich in beiden Fällen eine deutlich regrediente Beschwerdesymptomatik.

Schlussfolgerung / Diskussion Selbst bei ausgeprägten Prothesendislokationen bietet sich im Rahmen einer Revisionsoperation eine gute Möglichkeit die Beschwerden zu beseitigen. Ein Entscheid zum Revisionseingriff ist im Hinblick auf das zum Teil deutliche erhöhte Risiko von Schwindel und Hörverlust bis Ertaubung immer individuell mit dem Patienten abzuwägen.



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Article published online:
10 June 2020

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