Evaluation der Mittelohrrekonstruktion mit endoskopischer Optischer Kohärenztomographie

Einleitung Die endoskopische optische Kohärenztomografie (eOCT) ermöglicht die kontaktfreie hochauflösende dreidimensionale Darstellung von Trommelfell und angrenzenden Arealen des Mittelohres sowie mittels Doppler-OCT eine Oszillationsmessung. Dies erlaubt es, bei Patienten das Ergebnis einer Tympanoplastik postoperativ besser zu beurteilen.

Material/Methodik: Es wurden 25 Patienten nach durchgeführter Tympanoplastik mittels eOCT untersucht. Zum Einsatz kam ein Nahinfrarot-Laser im Wellenlängenbereich um 1300 nm mit einem Arbeitsbereich von 8 mm. Die Dicke von Trommelfell bzw. -rekonstruktion sowie die Ankopplung der Prothesen wurden bestimmt. Zudem wurde das Schwingungsverhalten des rekonstruierten Trommelfells und der Prothesen ausgewertet. Die Ergebnisse wurden mit den audiometrischen Daten verglichen.

Ergebnisse Die Messung konnte bei allen Patienten durchgeführt werden. Entsprechend der Trommelfelldicke und des Umfangs der Rekonstruktion zeigten die Trommelfelle unterschiedliche Schwingungsmuster und Schwingungsamplituden. Die Rekonstruktionsdicke konnte bis zu einer Dicke von 800 µm bestimmt werden, die Größte Dicke der Rekonstruktion über einer Prothese betrug 700 µm. Die Ergebnisse korrelieren mit dem audiologischen Outcome.

Schlussfolgerung Die eOCT unterstützt die Mittelohrchirurgie durch erweiterte diagnostische Möglichkeiten, besonders durch die Bestimmung des Schwingungsverhaltens, der Trommelfellmorphologie und der Prothesenankopplung. Dadurch lassen sich Ursachen für eine postoperativ eingeschränkte Schallübertragung sowie Ansätze für eine weitere Verbesserung der Trommelfellrekonstruktion identifizieren.

Poster-PDF A-1952.PDF

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Article published online:
10 June 2020