CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S243
DOI: 10.1055/s-0040-1711904
Poster
Otologie

Postoperatives Hören und Vestibularfunktion bei Patienten mit Labyrinthfistel als Komplikation des Cholesteatoms

K Thangavelu
1   Uniklinikum Marburg, HNO, Marburg
,
R Weiß
1   Uniklinikum Marburg, HNO, Marburg
,
J Mueller-Mazzota
1   Uniklinikum Marburg, HNO, Marburg
,
Boris A. Stuck
1   Uniklinikum Marburg, HNO, Marburg
,
K Reimann
1   Uniklinikum Marburg, HNO, Marburg
› Author Affiliations
 

Einleitung Die intraoperative Herausforderung bei Patienten mit Labyrinthfistel besteht in der obligatorischen vollständigen Cholesteatomentfernung und Erhaltung der Labyrinthfunktionen. Die dargestellte retrospektive Analyse unserer Operationstechnik zeigt die postoperativen Hörergebnisse und die vestibulären Funktionsanalysen.

Methodik Wir untersuchten das postoperative Hörergebnis nach Cholesteatomentfernung bei 18 Patienten mit Labyrinthfistel (2012-2019). Die Operation fand unter i.v. Gabe von Steroiden und Antibiotika statt. Der Zugang erfolgte über Radikalhöhlenanlage. Die Matrix und Perimatrixentfernung über der Fistel erfolgte als letzter Schritt unter kontinuierlichem Aufspülen von Steroiden und Antibiotika, so dass die Präparation „unter Wasser“ durchgeführt wurde, um Verlust von Perilymphe zu vermeiden. Wir verglichen die prä- und postoperativen audiologischen und neurootologischen Testergebnisse.

Ergebnisse Bei 3 Patienten zeigte sich präoperativ bereits Innenohrdepressionen und Schwindel, bei den übrigen Patienten wurde der Fistel bei präoperativen CT diagnostiziert. Bisher trat bei einem Patienten Cholesteatomrezidiv auf. Verglichen mit der präoperativen Knochenleitung bei 0,25, 0,5, 1, 2, 4 und 8kHz zeigten 13 Patienten einen Unterschied von weniger als 5 dB, 4 Patienten verbesserten ihr Gehör um mehr als 10 dB, und ein präoperativ bereits ertaubter Patient erhielt 6 Monate später Cochleaimplantat. Die durchschnittlichen Knochen- und Luftleitungsschwellen bei 0.25, 0.5, 1, 2, 4 und 8kHz zeigten keine signifikante Änderung (p>0,05). Die Vestibularfunktion verbesserte sich bei allen Patienten.

Schlussfolgerung:Die dargestellte Technik ist ein sicheres Verfahren zur vollständigen Cholesteatomentfernung an der Fistel mit gutem Erhalt der Labyrinthfunktionen.



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Article published online:
10 June 2020

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