Schädelbasis-Osteomyelitis: Herausforderungen und Therapieergebnisse

Einleitung Schädelbasis-Osteomyelitiden sind eine seltene, aber oftmals lebensbedrohliche Erkrankung. Sie entstehen meist als Komplikation einer Otitis externa maligna. Die Erkrankung tritt häufig bei älteren Patienten mit schlecht behandeltem Diabetes mellitus und bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem auf. Ziel der Untersuchung war eine Bestandsaufnahme von aktuellen Fällen.

Methode In einer retrospektiven Studie verglichen wir das klinische Ergebnis von Patienten, welche mit einer Osteomyelitis der Schädelbasis in unserer Klinik behandelt wurden Der Betrachtungszeitraum erstreckte sich über 5 Jahre.

Ergebnisse Insgesamt wurden 14 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 77 Jahren in die Studie aufgenommen (12 Männer, 2 Frauen). Die am häufigsten auftretenden Symptome waren Otorrhoe, Schmerzen und Hirnnervenparesen. In 50 % der Fälle wurde als Erreger Pseudomonas aeruginosa diagnostiziert, in 20 % der Fälle lag ein MRSA vor. 100 % der Patienten wiesen einen Diabetes mellitus und eine arterielle Hypertonie auf. 75 % der Patienten benötigten ein chirurgisches Debridement als zusätzliche Therapie zu den intravenösen Antibiotika-Gaben. Die Gesamtmortalität betrug 50 %.

Fazit Schädelbasis Osteomyelitiden sind mit einer hohen Mortalität verbunden und erfordern eine frühzeitige Identifizierung sowie eine verlängerte und aggressive Therapie. Die Erkrankung stellt eine Herausforderung in der Therapie dar, da meist zahlreiche antimikrobielle Resistenzorganismen und viele Risikofaktoren vorliegen.

Poster-PDF A-1546.PDF

Publication History

Article published online:
10 June 2020