Zeitabhängige Dekanülierungsraten nach pädiatrischer Tracheotomie

Hintergrund Diagnose, Alter, Frühgeburtlichkeit und die Indikation zur Tracheotomie beeinflussen die Wahrscheinlichkeit der Dekanülierung nach Tracheotomie bei Kindern und Neugeborenen.

Material und Methode Die Krankenakten von 106 Kindern und Neugeborenen (Alter 0-18 Jahre) mit Tracheotomie zwischen dem 1.1.1999 und dem 1.1.2019 wurden analysiert und Fragebögen verschickt. Die Indikation zur Tracheotomie wurde in drei Kategorien unterteilt: unsicherer Atemweg, Langzeitbeatmung und die Notwendigkeit einer bronchopulmonalen Toilette. Die zeitabhängigen Dekanülierungsraten wurden mit der Kaplan-Meier-Methode geschätzt.

Ergebnisse konnte 40 Patienten (37,7 %) erfolgreich dekanüliert werden. Die zeitabhängigen Dekanülierungsraten betrugen nach zwei Jahren 28,3 % bei unsicherem Atemweg, 42,4 % bei Langzeitbeatmung und 41,7 % bei Notwendigkeit einer bronchopulmonalen Toilette. Die 2-Jahres-Dekanülierungsraten bei Tracheotomie im Alter von 0-12 Monaten lag bei 13,1 %, im Alter von 1–5 Jahren bei 35,3 %, im Alter von 6–10 Jahren bei 70.0 % und im Alter von 11–18 Jahren bei 66,6 %. Die Dekanülierungsrate von frühgeborenen Kindern lag mit 16,2 % nach zwei Jahren deutlich niedriger als bei reif geborenen Patienten mit 40,1 % (p = 0,042).

Schlussfolgerung mit ungünstigem Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Dekanülierung sind unsicherer Atemweg, junges Alter bei Tracheotomie und Frühgeburtlichkeit.

Poster-PDF A-1777.PDF

Publication History

Article published online:
10 June 2020