CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S339-S340
DOI: 10.1055/s-0040-1711936
Abstracts
Plastische Chirurgie

Kollagen Type I/III Matrix (Mucograft) zur plastische Deckung von Weichteildefekten nach Tumorresektion in Mundhöhle und Oropharynx. Erfahrungsbericht aus 7 Patientenfällen

S Balster
1   HNO Klinik der Uniklinik Frankfurt, HNO, Frankfurt/M.
,
T Stöver
1   HNO Klinik der Uniklinik Frankfurt, HNO, Frankfurt/M.
› Author Affiliations
 

Einleitung Zur Deckung nach Tumorresektion in der Mundhöhle und Oropharynx stehen dem Operateur Lappentransplantate als Barriere gegen Speichel, zum Schutz vor Fistelbildung und Wundheilungsstörungen zur Verfügung. Nach Resektion von T1 bis T2 Befunden kann der Defekt je nach Tiefenausdehnung auch sekundär heilen. Dies kann zu Komplikationen wie Granulationsbildung, Wundheilungsstörung, Speichelfisteln und Funktionseinschränkung führen. Die Entscheidung muss in Hinblick auf Kosten und Risiken abgewogen werden. In dieser Studie wird anhand von Fallbeispielen gezeigt, dass die Anwendung einer Kollagenmatrix für ein Überwachsen mit Mucosa und als Barriere gegen enzymatischen Abbau eine Alternative zur sekundären Wundheilung darstellt.

Methode Bei 7 Patienten mit T1/T2 Malignomen oropharyngeal oder der Mundhöhle erfolgte nach Tumorresektion die Deckung mit Mucograft, anstelle von sekundärer Wundheilung. Die Tiefenausdehnung der Defekte darf die darunter liegende Muskulatur nicht überschreiten. Die Einheilung wurde im Rahmen der Nachsorge hinsichtlich der genannten Komplikationen kontrolliert und dokumentiert. Bei Auftreten einer der Komplikationen würde die Deckung mit einem Lappentransplantat im Intervall erfolgen.

Ergebnis Es kam im Beobachtungzeitraum zu keiner Abstoßungsreaktion. Es kam zu keiner Wundheilungsstörung oder Entzündungsreaktion. Bei allen Patienten kam es zu einem vollständigen Überwachsen des Defektes mit Schleimhaut.

Schlussfolgerung Die Deckung von oberflächlichen Defekten nach Tumorresektion mit Mucograft führt zu guter Wundheilung ohne Auftreten von Komplikationen. Voraussetzung ist ein Verbleib von Weichteilgewebe wie Muskulatur. Die Anwendung ist limitiert als Gewebeersatz und Barriere gegen enzymatischen Abbau bei oberflächlichen Defekten.

Poster-PDF A-1684.PDF



Publication History

Article published online:
10 June 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York