Das pleomorphe Adenom in der Orbita - ein Fallbericht

Hintergrund Wir stellen einen Patientenfall mit einem pleomorphen Adenom in der Orbita vor. Diese Tumorentität findet sich meist in der Glandula parotidea, sehr selten entsteht sie aus anderen Drüsengeweben. In diesem Fall berichten wir von einem Auftreten dieses gutartigen Tumors in einer ektopen Tränendrüse.

Methoden Ein 25-jähriger Patient stellte sich mit paradoxerweise verbessertem Sehvermögen, fortschreitendem Exophthalmus und Diplopie vor. MR-graphisch zeigte sich eine gut abgrenzbare retrobulbäre Raumforderung. Mittels Biopsie konnte ein benigner epithelialer Tumor ausgehend von Tränendrüsengewebe vereinbar mit einem pleomorphen Adenom gesichert werden.

Ergebnisse Der Tumor konnte durch eine laterale Orbitotomie reseziert werden. In der postoperativen ophthalmologischen Untersuchung zeigte sich ein regelrechter Visus mit verringerten Doppelbildern. Jedoch bestand noch ein schwellungsbedingtes postoperatives Motilitätsdefizit. Nach 3 Monaten konnte eine komplett rückläufige Symptomatik erreicht werden.

Schlussfolgerung Eine ektope retrobulbäre Tränendrüse ist eine seltene Lokalisation eines pleomorphen Adenoms und kann unter bestimmten Bedingugen durch bulbäre Protrusion zu einer Verbesserung des Visus als Erstsymptom führen. Eine vollständige Resektion ist die Therapie der Wahl, was durch den limitierten Raum der Orbita eine Herausforderung darstellen kann.

Poster-PDF A-1356.PDF

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Article published online:
10 June 2020