CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S345
DOI: 10.1055/s-0040-1711948
Abstracts
Rhinologie

Einfluss unterschiedlicher Bevacizumab-Konzentrationen auf Proliferationsrate und VEGF-Expression humaner vaskulärer Endothelzellen von HHT-Patienten und gesunden Kontrollen – eine in vitro Studie

E Schäfer
1   Uniklinik Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- Halschirurgie, Mannheim
,
N Rotter
1   Uniklinik Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- Halschirurgie, Mannheim
,
D Häussler
1   Uniklinik Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- Halschirurgie, Mannheim
,
H Sadick
1   Uniklinik Mannheim, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- Halschirurgie, Mannheim
› Author Affiliations
 

Einleitung Die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) ist eine genetische Funktionsstörung der Gefäßneubildung. VEGF ist ein Schlüsselprotein im Vorgang der Angiogenese. Da die Erkrankung mit erhöhten Plasmakonzentrationen von VEGF einhergeht, erscheinen Therapieansätze mit Bevacizumab (B) vielversprechend. In der Literatur finden sich unterschiedliche Konzentrationsangaben zur intranasalen submukösen B.-Injektion. Ziel dieser in vitro Studie war es, die Toxizität und Wirksamkeit von B. auf das Proliferationsverhalten und die VEGF Expression in Endothelzellen von HHT-Patienten und Kontrollen zu bestimmen.

Methoden Es wurden Endothelzellen von HHT Patienten und gesunden Kontrollen mit verschiedenen Konzentrationen von B. (2, 4, 6, 8, 10 mg/ml) über 24, 48 und 72 Stunden (h) inkubiert. Anschließend wurde jeweils die Zellproliferationsrate gemessen und im Überstand die VEGF-Konzentration mittels ELISA bestimmt. Ergebnisse: Nach initialer Hemmung der Zellproliferation in allen Proben, zeigte sich in den mit 4 mg/ml B.-inkubierten Zellkulturen eine Regeneration der Zellproliferation nach 72 h. Die mit 8 und 10 mg/ml inkubierten Zellen wiesen eine kontinuierliche Minderung der Zellproliferation bis zur vollständigen Apoptose auf. Bei niedrigen B.-Konzentrationen bis zu 4mg/ml zeigten sich nach initialem Abfall der VEGF-Konzentration innerhalb der ersten 24 Stunden wieder steigende VEGF-Werte.

Schlussfolgerung Die Ergebnisse der Studie geben erste Hinweise darauf, dass auch bei der intranasalen submukösen B.-Anwendung Konzentrationen von 4 mg/ml nicht überschritten werden sollten. Hohe B.-Konzentrationen von 8 bis 10 mg/ml haben in vitro einen gesteigerten Toxizitätsgrad und können eine Zellapoptose herbeiführen.

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Article published online:
10 June 2020

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