CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S350
DOI: 10.1055/s-0040-1711962
Poster
Rhinologie

Intraoperative Blutung aus einer atypisch verlaufenden Arteria maxillaris bei einer Patientin mit aggressiver chronischer Rhinosinusitis mit Polyposis

A Renson
1   Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
,
M Westhofen
1   Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
,
J Ilgner
1   Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde und Plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
,
M Wiesmann
2   Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Aachen
› Author Affiliations
 

Einführung: Die funktionell-endoskopische Nasennebenhöhlenchirurgie zählt zu den am häufigsten im HNO-Fachgebiet durchgeführten Eingriffen. Trotz ihres minimal-invasiven Charakters können in 5-30 % der Fälle Komplikationen auftreten, von denen viele durch Gefäßverletzungen bedingt sind. Letztere können unter ungünstigen Umständen lebensbedrohlich sein und bedürfen einer zielgerichteten raschen Versorgung.

Fallbericht Wir präsentieren den Fall einer 56-jährigen Patientin mit chronischer Pan-Rhinosinusitis unter aggressivem Polypenwachstum bei bekanntem Intoleranzsyndrom der oberen Atemwege. Während der rechtsseitigen endonasal-endoskopischen Pansinusoperation kam es ohne direkte Verletzung der Kieferhöhlenwand zu einer intraoperativen Blutung aus einem Ast der Arteria maxillaris rechts. Es erfolgte als Sofortmaßnahme die Tamponade des Sinus maxillaris sowie unmittelbar eine interventionelle neuroradiologische Embolisation des proximalen Asts der Arteria maxillaris. Die durchgeführte Angiographie zeigte einen atypischen Verlauf der Arteria maxillaris mit Ästen sowohl aus der Arteria carotis externa wie aus der Arteria carotis interna. Wegen letzterer wurde in einem zweiten Schritt über eine transantrale Eröffnung des Sinus maxillaris der distale Gefäßverschluss in der Fossa pterygopalatina durch Gefäßclips durchgeführt.

Schlussfolgerung Der vorgestellte Fall zeigt, dass bei aggressiver Typ-II-Entzündung mit ausgedehntem Polypenwachstum auch ohne stattgehabte Vorschäden ausgeprägte Blutungsereignisse den Operateur plötzlich vor Herausforderungen stellen können. Letztlich war wegen des atypischen Gefäßverlaufs nur die interdisziplinäre Akutversorgung in mehrzeitigen Schritten in der Lage, die besondere Komplikation endgültig zu beherrschen.



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Article published online:
10 June 2020

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