CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S350-S351
DOI: 10.1055/s-0040-1711965
Abstracts
Rhinologie

Untersuchungen zur subjektiven Einschätzung der Größe von Nasenseptumdefekten

T Stange
1   HNO-Zentrum Neuss, Neuss
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Einleitung Bei der Behandlung eines Nasenseptumdefektes ist es sehr wichtig, die genaue Größe des Defektes zu kennen. Nur dadurch lassen sich langfristig Defekte kontrollieren und eine eventuelle Größenprogredienz exakt feststellen. Außerdem ist die präoperative Kenntnis der genauen Größe eines Septumdefektes unabdingbar für eine richtige Beratung des Patienten bezüglich der Prognose einer möglichen operativen Behandlung und für den Operateur die Grundlage für eine einigermaßen realistische Einschätzung der persönlichen Machbarkeit vor dem Hintergrund der eigenen rhinochirurgischen Erfahrungen.

Methode Von 2016 bis 2018 stellten sich insgesamt 331 Patienten mit Nasenseptumdefekten in der rhinochirurgischen Abteilung des HNO-Zentrums Neuss vor. Bei allen wurde eine subjektive Einschätzung der Septumdefekte im Millimeterbereich (Höhe, Breite, Septumhöhe im Defektbereich) vorgenommen. In 289 dieser Fälle konnte anhand der angefertigten DVT-Bilder und in 27 Fällen mithilfe mitgebrachter CT´s die Defektgröße genau ausgemessen werden.

Ergebnisse Nur in 18 % der Fälle stimmte die subjektive Größeneinschätzung der Septumdefekte mit den objektiv an den Röntgenbildern gemessenen Werte (+/- 3 mm) einigermaßen überein. In 51 % wurde subjektiv zu klein und in 31 % zu groß geschätzt. Die Abweichungen betrugen dabei zwischen 4 und 12 mm. Besonders hohe Abweichungen gab es dabei in der Einschätzung der Septumhöhe im Defektbereich. Schlussfolgerungen: Eine präoperative Einteilung von Nasenseptumdefekten nur anhand der subjektiven Einschätzung ihrer Größe ist äußerst fehleranfällig. Daher sollte mindestens bei Defektgrößen im Grenzbereich – zwischen Typ II und Typ III – immer eine exakte präoperative Ausmessung mit Hilfe eines DVT´s erfolgen.

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10 June 2020

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