CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S375
DOI: 10.1055/s-0040-1711990
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Schlafmedizin

Hat die Größe der Zungengrundtonsille einen Einfluss auf den Therapieerfolg nach Implantation eines Hypoglossusstimulators?

K Schaumann
1   Universitätsklinik Düsseldorf, HNO Klinik, Düsseldorf
,
K Scheckenbach
1   Universitätsklinik Düsseldorf, HNO Klinik, Düsseldorf
,
Jörg Schipper
1   Universitätsklinik Düsseldorf, HNO Klinik, Düsseldorf
,
C Plettenberg
1   Universitätsklinik Düsseldorf, HNO Klinik, Düsseldorf
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Vor Implantation eines Hypoglossusstimulators ist die Beurteilung des Zungengrundes in der Schlafendoskopie zwar Bestandteil der VOTE-Klassifikation, fließt aber nur wenig in die Indikationsstellung zur Implantation eines Hypoglossusstimulators ein, obwohl es hier große anatomische Unterschiede gibt. Wir fragten uns ob der Grad der Zungenhyperplasie einen Einfluss auf das Implantationsergebnis hat.

Anhand der Friedmann-Klassifikation zur Beurteilung einer Zungengrundhyperplasie werteten wir retrospektiv die Schlafendoskopien von 20 mit einem Hypoglossusstimulator implantierten Patienten aus und setzten diese in Korrelation zum postoperativen Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI), dem BMI und der Stimulationsstärke.

In der Auswertung zeigte sich keine Korrelation zwischen dem postoperativen AHI und dem BMI zur Friedman-Klassifikation (p = 0,58 und 0,5). Trotz fehlender Signifikanz (p = 0,54) zeigte sich eine Tendenz für eine niedrige Stimulationsstärke bei niedrigem Friedmann Score. Somit lässt sich feststellen, dass das Ausmaß der Zungengrundhyperplasie keinen Einfluss auf den den direkten Implantationserfolg hat.

Allerdings ist für das erfolgreiche Ergebnis einer Hypoglossustimulation neben den bekannten Indikationskriterien (BMI, AHI, Ausschluss konzentrischer Kollaps und zentrale Apnoen) auch die Reizstärke ausschlaggebend. Diese lässt sich nicht beliebig steigern, da man ansonsten unangenehme Sensationen beim Patienten auslösen und damit einen unerholsamen Schlaf verursachen kann. Es scheint eine Tendenz für eine höhere erforderliche Reizstärke bei höherer Friedmann-Klassifikation zu bestehen. Dieser Zusammenhang sollte in größeren Fallzahlen weiter untersucht werden.uss



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Article published online:
10 June 2020

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