CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S405
DOI: 10.1055/s-0040-1712031
Abstracts
Lernen am Fall

Haut-Verbrennungen im Bereich des Cochlea Implantates nach MRT Untersuchung

O Kanaan
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Essen
,
B Höing
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Essen
,
L Holtmann
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Essen
,
C Möller-Hartmann
2   Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologe und Neuroradiologie, Essen
,
D Arweiler-Harbeck
1   Uniklinikum Essen, Klinik für Hals-, Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf und Halschirurgie, Essen
› Author Affiliations
 

Einführung Da die Anzahl an Patienten mit Cochlear-Implantaten stetig steigt, erhöht sich auch das Aufkommen an Implantat versorgten Patienten, die im Laufe ihres Lebens MRT-Untersuchungen benötigen. Hierdurch wiederum wird es wahrscheinlicher, dass Komplikationen im Zusammenhang mit der radiologischen Diagnostik auftreten. FallEs handelt sich um einen siebenjährigen Patienten, der unmittelbar nach einer MRT-Untersuchung in Narkose eine oberflächliche Verbrennung im Bereich beider Cochlea–Implantate aufwies. Der Patient leidet an einem MNGIE-Syndrom und wurde bereits vor 2 Jahren alio loco beidseits mit "MED-EL Synchrony®“-Implantaten versorgt. Im Rahmen der Abklärung einer aufsteigenden Lähmung mit Ateminsuffizienz wurde ein MRT des Schädels und der Wirbelsäule indiziert. Die Untersuchung wurde in Narkose durchgeführt. Die Untersuchungszeit lag bei etwas über einer Stunde.

Die verwendete Feldstärke des MRTs (1,5 T) ist für dieses Medizinprodukt als unbedenklich angegeben, vor dem MRT wurde durch die mitbetreuende Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde ein fachgerechter Kopfverband angelegt. Nach dem MRT kam es zu symmetrischen Verbrennungen Grad 2 beidseitig lateral des Implantates. Eine Funktionseinschränkung der Implantate konnte mittels NRI technisch ausgeschlossen werden. Die Verbrennungen heilten binnen wenigen Wochen vollständig und ohne weitere Folgen ab.

Schlussfolgerung Die Untersuchungsdauer im MRT lag hier bei über einer Stunde, was wahrscheinlich zu einer erhöhten Wärmeentwicklung am Implantatlager geführt hat. Dies zeigt, dass auch bei fachgerechter Durchführung der Untersuchung (Feldstärke und Herstellerfreigabe) bei Patienten mit Cochlea-Implantaten die Indikationsstellung überprüft eine möglichst kurze Untersuchungsdauer gewählt werden sollte.

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Article published online:
07 August 2020

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