CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S406
DOI: 10.1055/s-0040-1712034
Abstracts
Lernen am Fall

Eine seltene Blickdiagnose bei chronischem Husten

I Kononenko
1   Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Greifswald
,
D Steinbach
2   Praxis Dres Steinbach und Hinze, Innere Medizin und Pneumologie, Stralsund
,
B Lehnert
3   Universitätsmedizin Greifswald, Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Greifswald
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Einleitung HNO-Ärzte werden häufig zur Abklärung von chronischem Husten konsultiert. Wir berichten über eine sehr seltene Ursache mit einem sehr charakteristischen Endoskopiebefund.

Die Tracheobronchopathia osteochondroplastika ist eine seltene aber gutartige Erkrankung unbekannter Ätiologie mit multiplen submukösen osteocartilaginösen Knötchen die in das Lumen der Atemwege hineinragen. Patienten können beschwerdefrei sein aber auch unter Belastungsdyspnoe, Atemgeräuschen, gehäuften Infektionen oder gar Hämoptysen leiden. Die Krankheit schreitet normalerweise langsam voran.

Material und Methoden Einzelfallbericht über einen 60jährigen Patienten, der seit unter etwa 8 Monaten unter einem anhaltenden Hustenreiz bei parasternalem Fremdkörpergefühl litt. Nur wenig Auswurf, keine Allgemeinzustandsverschlechterung, negative Allergieanamnese, nur gelegentliches, nicht-tägliches Rauchen. Die transnasale Videolaryngostroboskopie ergab einen unauffälligen Befund. Nach Oberflächenanästhesie des Larynx wurde auch die Trachea eingesehen. Dabei zeigte sich reizlose Schleimhaut aber multiple knotige Verdickungen nur im Bereich der Trachealspangen, nicht zwischen den Spangen und nicht an der Pars membranacea.

Präsentiert werden mit dem Laryngoskop gewonnene Bilder der Trachea.

Diskussion Bei der anschließenden lungenärztlichen Vorstellung konnte aufgrund der typischen Morphologie anhand der hno-ärztlich gewonnen Befundfotos die sehr seltene Diagnose gestellt werden. Eine Bronchoskopie war nicht erforderlich. Die Diagnose ist gutartig, therapeutische Optionen gibt es nicht.

Der Fall ermutigt, die flexible Laryngoskopie um eine Tracheoskopie zu erweitern und zeigt die Vorteile der Videoendoskopie bei der interdisziplinären Patientenbetreuung.

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Article published online:
07 August 2020

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