CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S407
DOI: 10.1055/s-0040-1712038
Abstracts
Lernen am Fall

Beidseitige Wangenschwellung bei einem Neugeborenen

V Scheuer
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
,
B Schick
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
,
V Bozzato
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
,
M Geipel
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Homburg/S.
,
A Larsen
2   Universitätsklinikum des Saarlandes, Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, Homburg/S.
,
A Bozzato
1   Universitätsklinikum des Saarlandes, HNO-Klinik, Homburg/S.
› Author Affiliations
 

Einleitung Wir berichten vom Auftreten einer beidseitigen subkutanen Fettgewebsnekrose (subcutaneous fat necrosis of the newborn- SCFN) im Wangenbereich bei einem Neugeborenen mit diabetischer Fetopathie.

Fall Ein 30 Tage alter, reifer Neugeborener (38+1 SSW) wurde konsiliarisch mit postpartaler Asphyxie, diabetischer Fetopathie, primär pulmonaler Hypertonie und Kardiomyopathie wegen beidseitiger Drüsen-/ Wangenschwellung seit Geburt vorgestellt. Klinisch waren die Gll. parotideae und submandibulares nicht vergrößert aber im Bereich der Wangen war eine Verhärtung tastbar. Duplexsonographisch wurde ein etwa 1-1,5cm messendes, solides, echoreiches, wenig texturiertes Gewebe mit diskreter Vaskularisation und scharfer Begrenzung identifiziert. Die ergänzende MRT bewertete die Läsion als lokale Fettgewebsvermehrung. Es bestand eine Hyperkalzämie. Die behandelnden Pädiater berichteten über ein abgeklungenes Exanthem im Rumpfbereich, weshalb eine subkutane Fettgewebsnekrose des Neugeborenen diagnostiziert wurde. Es erfolgte eine systemische Prednisolongabe. Zwischenzeitlich wurde der Säugling bei stabilen Laborparametern und rückläufigem Lokalbefund entlassen.

Schlussfolgerung Die SCFN ist eine seltene Erkrankung, die v.a. reife Neugeborene nach Geburtsstress betrifft. Klinisch imponierte hier eine bilaterale Schwellung im Wangenbereich, die palpatorisch nicht dem weichen Befund eines Lipoms entsprach. Die Erkrankung verläuft benigne, kann aufgrund der assoziierten Hyperkalzämie zu Komplikationen wie Gedeihstörung und Nierenversagen führen. SCFN wird nur kasuistisch beschrieben. Sie stellt eine seltene Differentialdiagnose von Gesichtsschwellungen bei Neugeborenen dar, welche entweder abwartend oder bei systemischen Komplikationen antiinflammatorisch behandelt werden kann.

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Article published online:
07 August 2020

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