Z Gastroenterol 2020; 58(05): e78
DOI: 10.1055/s-0040-1712253
POSTER
CED

Duale Biologikatherapie bei CED - eine weitere Option?

I Obwegeser
Landeskrankenhaus Feldkirch, Innere Medizin II, Feldkirch, Austria
,
M Piribauer
Landeskrankenhaus Feldkirch, Innere Medizin II, Feldkirch, Austria
,
P Bergmeister
Landeskrankenhaus Feldkirch, Innere Medizin II, Feldkirch, Austria
,
P Peters
Landeskrankenhaus Feldkirch, Innere Medizin II, Feldkirch, Austria
,
T Winder
Landeskrankenhaus Feldkirch, Innere Medizin II, Feldkirch, Austria
› Author Affiliations
 

Die Therapie mit Biologika zählt bereits seit Jahren zum festen Bestandteil der Behandlung mittelschwer und schwer verlaufender chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Ca. 60% der anti-TNF-alpha-naiven Patienten sprechen auf die Therapie an, aber lediglich 35-40% erreichen eine klinische Remission. Nicht selten stellen operative Eingriffe die letzte Behandlungsmöglichkeit dar. Kombinationstherapien mit Integrin-Antagonisten, TNF-alpha Blockern bzw. IL12-/IL23-Antagonisten sind bislang in der aktuellen Literatur bis auf vereinzelte Fallberichte kaum abgebildet.Wir berichten über 3 Patienten mit vorbehandelter CED und schwerem Verlauf, bei denen durch die Einleitung einer dualen Biologikatherapie ein gutes Therapieansprechen bzw. eine klinische Remission erreicht werden konnte.Patient A mit schwerer, linksseitenbetonter Colitis ulcerosa (CU) und Thiopurin- bzw. anti-TNF-alpha-refraktärem Verlauf sowie fehlendem Ansprechen einer Vedolizumab-Monotherapie und Cyclosporin-A-Rescuetherapie zeigt nun nach 8-monatiger kombinierter Biologikatherapie mit Vedolizumab und Ustekinumab ein sehr gutes klinisches Ansprechen. Patient B mit langjährigem fistulierenden Morbus Crohn (MC) Montreal A2 L3 B2, über knapp 14 Jahre dauernder Infliximab-Therapie und immer wieder auftretender Steroid-abhängiger terminaler Ileitis, erhält bei anhaltend hoher entzündlicher Aktivität Vedolizumab. Bei nur unzureichendem Ansprechen trotz Steroid-Begleittherapie wird die vorbestehende Therapie mit Infliximab als Kombinationspartner wiederbegonnen. Nach 3-monatiger konkomitanter Therapie zeigt sich nun ein ausgezeichnetes klinisches Ansprechen.Patient C mit seit 2016 bekannter, Steroid-abhängiger CU und stattgehabter Mesalazin-induzierter Pankreatitis zeigt primär ein Ansprechen auf eine Steroidtherapie. Unter Infliximab kann im Verlauf trotz Dosisintensivierung und Intervallverkürzung keine stabile steroidfreie Remission erreicht werden. Rezent wurde nun eine überlappende duale Therapie mit Infliximab und Vedolizumab eingeleitet, in einigen Wochen wird sich zeigen ob die Kombination den gewünschten Therapieerfolg bringen kann.Die vorliegenden Kasuistiken zeigen, dass bei ausgewählten CED-Patienten die duale Biologika-Therapie eine mögliche Therapieoption darstellt, deren Effektivität und Sicherheit in Zukunft in randomisierten Studien überprüft werden sollte.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York