Z Gastroenterol 2020; 58(05): e81
DOI: 10.1055/s-0040-1712261
POSTER
CED

Bislang vernachlässigte Parameter bei EPE, EMR und ESD und die Rolle der Endoskopischen Submukosa Resektion (ESR)

K Grund
1   University clinic for General, visceral and transplant surgery Tuebingen, Tuebingen, Germany
,
K Metter
2   ALB FILS KLINIKEN GmbH, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie, Goeppingen, Germany
,
F Dumoulin
1   University clinic for General, visceral and transplant surgery Tuebingen, Tuebingen, Germany
,
G Farin
3   Farin Research, Tuebingen, Germany
› Author Affiliations
 

Einleitung Immer noch sind relevante Probleme der üblichen Abtragungsverfahren EPE, EMR und ESD ungelöst:

  1. Mangelnde Repräsentanz der diagnostischen Methoden,

  2. Kritische Fragen bezüglich der Abtragungsmodalitäten selbst

  3. Der Einfluss HF-chirurgischer Parameter (Schnittspalt, thermische Artefakte)

Material/Methoden Die Details der oben genannten Probleme, z.B. Fragen der Aufarbeitung der Resektate und die Submukosa-Dicke in verschiedenen Bereichen des GIT werden analysiert und als Lösung die neue Methode der Endoskopischen Submukosa Resektion (ESR) mit neuen Instrumenten zur Umschneidung und zur Resektion evaluiert.

Ergebnisse

  1. Die Repräsentanz üblicher histologischen Aufarbeitung liegt unter 10 %

  2. Die gemessene Dicke der Submukosa an verschiedenen Stellen des Gastrointestinaltraktes schwankt zwischen 30 (!) µm und 3000 µm. Zudem ist der Einfluss der Unterspritzung bislang noch ganz unzureichend untersucht

  3. HF-chirurgische Parameter spielen eine größere Rolle als bisher angenommen

  4. Erste klinische Ergebnisse mit den neuen ESR-Instrumenten an 32 Patienten mit Läsionen im Colorektum (35-50 mm Durchmesser) sind ermutigend (Metter et al 2019).

Diskussion Die Repräsentanz diagnostischer Methoden muss kritisch hinterfragt werden.Bei den gemessenen extremen Schwankungen der Submukosa-Dicke müssen Absolutwerte (500 µm bzw. 1000 µm), sehr kritisch diskutiert und die Notwendigkeit einer Muscularis-nahen Resektiongewürdigt werden.Die ESR erlaubt eine anatomisch und ergonomisch sinnvolle, schnell erlernbare und sehr zeitsparende Umschneidung und Resektion auch großer Läsionen tief an der Muscularis propria (d.h. mit weitgehender Resektion der Submukosa) ohne Perforationsgefahr mit fast artefaktfreien glatten Schnittflächen.In einer entsprechenden Studie sollen die genannten, bislang vernachlässigte Parameter grundlegend angegangen werden.

Resümee Es ist an der Zeit, über bislang vernachlässigte Parameter für die Abtragung von Läsionen im Gastrointestinaltrakt neu nachzudenken und die Konsequenzen daraus zu ziehen. Die neu entwickelte ESR könnte dabei - auch durch ihre besondere Praktikabilität im klinischen Einsatz - eine Schlüsselrolle spielen.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York