Z Gastroenterol 2020; 58(05): e84
DOI: 10.1055/s-0040-1712273
POSTER
CED

Interventionsfähiges Trainingsmodell für die flexible Endoskopie bei postoperativ veränderter Anatomie des oberen GI-Traktes

K Koch
University clinic for General, visceral and transplant surgery Tuebingen, Tuebingen, Germany.
,
U Schweizer
University clinic for General, visceral and transplant surgery Tuebingen, Tuebingen, Germany.
,
B Mothes
University clinic for General, visceral and transplant surgery Tuebingen, Tuebingen, Germany.
,
D Wichmann
University clinic for General, visceral and transplant surgery Tuebingen, Tuebingen, Germany.
,
K Grund
University clinic for General, visceral and transplant surgery Tuebingen, Tuebingen, Germany.
› Author Affiliations
 

Einleitung Viele Operationen im oberen Gastrointestinaltrakt, nicht zuletzt die stetig zunehmenden bariatrischen Eingriffe, haben zum Teil eine erheblich veränderte Anatomie zur Folge. Unzureichende Kenntnis der veränderten Anatomie führt bei einer Folgeendoskopie, beispielsweise aufgrund einer Cholelithiasis nach bariatrischen Eingriffen, zu einem erhöhten Risiko. Ein realitätsnahes und patientenanaloges Trainingsmodell ist bislang nicht existent, könnte aber die Qualität der diagnostischen und vor allen der therapeutischen Endoskopie bei Patienten mit postoperativ veränderter Anatomie verbessern.

Material/Methode Zunächst wurde die veränderte Anatomie anhand patientenanaloger Daten vollständig mit digitalen 3D-Programmen rekonstruiert. Verwendet wurden Materialien aus der Textilforschung sowie starre und flexible 3D-Druck Materialien für die Gewebsnachbildung. Weiter kamen bereits entwickelte und patentierte artifizielle Gewebe, Kunststoffe wie Latex, Acryl, Silikon und unterschiedliche Elastomere zur Anwendung um tiermaterialfreie, realitätsnahe und interventionsfähige Organstrukturen des oberen Gastrointestinaltrakts nachzubilden.

Ergebnisse Es wurde ein modulares hands-on Trainingsphantom erstellt, welches eine Situation nach Magenteilresektion mit Roux-Y Rekonstruktion aufweist. Weitere anatomische Varianten (Magenbypass, Billroth II, Rekonstruktion nach Whipple-OP) werden aktuell entwickelt. Das Modell ist realitätsgerecht aufgebaut. Interventionell kann eine ERCP unter Durchleuchtung mit Papillen- und Gallengangsintervention mit verschiedenen Zugangstechniken (z.B. Device Assisted Enteroscopy, DAE) trainiert werden.

Schlussfolgerung Das Training der flexiblen Endoskopie für Patienten mit postoperativ veränderter Anatomie ist mit neuentwickelten Phantomen möglich. Eine Evaluation des Phantoms an Probanden mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen wird durchgeführt.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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