Z Gastroenterol 2020; 58(05): e85
DOI: 10.1055/s-0040-1712274
POSTER
CED

Die Endosonographie-gezielte Gastroenterostomie bei maligner Magenausgangsstenose - erste Erfahrungswerte

J Konrad
LKH Univ. Klinik Graz, Graz, Austria
,
H Schlager
LKH Univ. Klinik Graz, Graz, Austria
,
F Rainer
LKH Univ. Klinik Graz, Graz, Austria
,
W Spindelböck
LKH Univ. Klinik Graz, Graz, Austria
,
C Högenauer
LKH Univ. Klinik Graz, Graz, Austria
,
P Fickert
LKH Univ. Klinik Graz, Graz, Austria
,
A Eherer
LKH Univ. Klinik Graz, Graz, Austria
› Author Affiliations
 

Einleitung Die maligne Magenausgangsstenose kann zu einem hohen Ileus führen; ein Zustand, der mit dem Überleben des Patienten nicht vereinbar ist. Lange galten die chirurgische Gastroenterostomie (GE) oder das endoskopische Platzieren eines Metallstents in das Duodenum als gängige palliative Therapieoptionen für dieses Krankheitsbild. Die Endosonographie-gezielte GE (EUS-GE) gewinnt als wenig invasive alternative Behandlungsoption zunehmend an Bedeutung. Hierbei wird unter endosonographischer Sicht, ein vollständig beschichteter und selbstexpandierender Metallstent (Hot AXIOS™ Stent, Ø 20mm) so platziert, dass er Magen und Dünndarm verbindet. Ziel ist es, den Betroffenen durch Schaffung einer Umgehung der Magenausgangsstenose, wieder eine orale Nahrungsaufnahme zu ermöglichen.

Patienten/Methode Erhebung klinischer Daten aller Indikationen zur EUS-GE bei malignen Magenausgangsstenosen im Zeitraum von Februar 2019 bis Ende Februar 2020 an der klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie des Univ. Klinikums Graz.

Ergebnisse Innerhalb von 13 Monaten wurde bei insgesamt neun PatientInnen die Indikation zur EUS-GE mittels Hot AXIOS™ Stent bei maligner Magenausgangsstenose gestellt. Das mittlere Alter betrug hierbei 68 Jahre (52 bis 86 Jahre). In sechs Fällen gelang die EUS-GE, die übrigen drei Interventionsversuche verliefen frustran, da es nicht möglich war, die Magenausgangsstenose mit dem Führungsdraht zu passieren. Bei zwei dieser Patienten wurde im Anschluss eine chirurgische Gastroenterostomie durchgeführt, der dritte ist am Folgetag der Endoskopie aufgrund der fortgeschrittenen Grunderkrankung verstorben. Als Komplikation der EUS-GE wurde einmal eine Aspiration von Mageninhalt noch während des Eingriffes dokumentiert. Im Verlaufe des Follow-Ups kam es bei einer Patientin zweimal zu einer Okklusion des Stents durch Speisereste, diese Komplikation konnte endoskopisch behoben werden.

Schlussfolgerung Im palliativen Setting stellt die EUS-GE eine weniger invasive Alternative zur chirurgischen Gastrojejunostomie bei maligner Magenausgangsstenose dar. Der Eingriff muss jedoch zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem die Passage der Stenose mit dem Führungsdraht noch möglich ist.

Tab. 1

Patient

Indikation

Stent Liegedauer/Follow-up

Komplikationen

W, 73a

Stenosierendes Pankreas-Ca

8 Monate/Pat. verstorben

- Aspiration- 2x Stentverschluss durch Speisereste

W, 67a

Magenausgangsstenose bei Papillen-Ca

10 Monate/Pat. verstorben

keine

M, 52a

Stenosierendes Pankreas-Ca

1,5 Monate/Pat. verstorben

keine

M, 63a

Magenausgangsstenose bei Colon-Ca

Chir. GE am 17.05.2019,Pat. nach 0,5 Monaten verstorben

EUS-GE am 09.05.2019 frustran

W, 61a

Stenosierendes Pankreas-Ca

Pat. am Tag nach der Endoskopie verstorben

EUS-GE am 05.07.2019 frustran

W, 80a

Stenosierendes Pankreas-Ca

0,5 Monate/Pat. verstorben

keine

W, 86a

Stenosierendes Pankreas-Ca

1,5 Monate/Pat. verstorben

keine

M, 66a

Stenosierendes Pankreas-Ca

Chir. GE am 20.12.2019,Pat. nach 1,5 Monaten verstorben

EUS-GE am 17.12.2019 frustran

M, 65a

Stenosierendes Pankreas-Ca

Seit 2 Monaten/Pat. zu EOF am Leben

keine



Publication History

Article published online:
26 May 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York