Z Gastroenterol 2020; 58(05): e88-e89
DOI: 10.1055/s-0040-1712285
Gastroenterologie

Konsekutive rechtsanhängige fachspezifische Komplikationen über 5 Jahrean einer Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie

R Schöfl
1   Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
W Graziani-Weiss
2   Ordensklinikum, Linz, Austria
› Author Affiliations
 

Methode Dargestellt werden konsekutive medizinische Beschwerdefälle von 2015 bis 2019 einer Abteilung für Innere Medizin und Gastroenterologie und Hepatologie, die zum Schiedsgericht bei der OÖÄK (SG) oder Zivilgericht (ZG) führten. Der Ausgang der Verfahren wird dargestellt und es wird versucht, aus den einzelnen Fällen eine Lehre zu ziehen.

Ergebnisse Es wurden 11 Fälle identifiziert. Je 5 der 11 Fälle hatten mit Endoskopie zu tun und 5 stammten aus der Pankreatologie, zwei aus der Hepatologie und einer aus dem CED-Bereich, 3 Fälle berührten auch oder vorwiegend chirurgische Aspekte.6 der 11 Fälle waren eigentlich ein Kommunikationsproblem, 6 Patienten hegten Zweifel an der korrekten technischen Durchführung der Endoskopie und 3 Fälle stellten Indikationen in Frage, einmal war die Dokumentation nach Patientenmeinung nicht korrekt. Zweimal verzichteten die Patienten auf eine Weiterverfolgung der Beschwerde, einmal erst nach einem Schreiben des Rechtsanwalts des Krankenhauses. Sechsmal kam die Beschwerde zur Patientenanwaltschaft, die daraufhin prüfte (Einholung einer Stellungnahme der Abteilung und des Anwalts des Krankenhauses), dreimal davon wurde daraufhin eine weitere Verfolgung eingestellt, einmal davon mit einer Zahlung aus dem Patienten-Entschädigungsfond; drei Verfahren sind bei der Patientenanwaltschaft noch anhängig. Eine Beschwerde mündete in eine Anklage beim Zivilgericht und endete mit einem klagsabweisenden Urteil. Wir weisen darauf hin, dass es zeitgleich eine Reihe weiterer Komplikationen gab, die nicht angezeigt wurden oder nicht fachspezifisch waren oder nicht-medizinische Aspekte betrafen.

Schlussfolgerung Endoskopie und Pankreatologie sind an unserer Abteilung am stärksten von Klagerisiko behaftet. Verbesserungen bei uns sind in der Indikationsstellung, in der Dokumentation und vor allem in der Kommunikation möglich.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York