Z Gastroenterol 2020; 58(05): e89
DOI: 10.1055/s-0040-1712286
Gastroenterologie

Diagnosespezifische Handlungsempfehlungen für Hausärzte

R Schöfl
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
D Gattringer
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
S Miksch
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
C Oberleitner
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
C Schreiner
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
B Wille
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
A Dibold
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
K Nigl
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
,
P Piringer
Ordensklinikum BHS, Linz, Austria
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Zielsetzung Diagnosespezifische Empfehlungen sollen niedergelassene Allgemeinmediziner bei der Betreuung von Patienten mit komplexen gastroenterologischen, hepatologischen und metabolischen Erkrankungen unterstützen. Dadurch soll der Bedarf der Patienten an Kontakten zu Spitalsambulanzen vermindert werden. Die selbständige Tätigkeit des Allgemeinmediziners soll aufgewertet und unterstützt werden. Dem Patient soll so mehr wohnortnahe kompetente Betreuung angeboten werden.

Methodik Die Inhalte werden laufend in Zusammenarbeit mit Hausärzten korrigiert und mit Fachleuten aus anderen Bereichen ergänzt (Checklisten; Diätologie, Psychologie, Sport). Die einzelnen Blätter können Arztbriefen beigelegt, elektronisch angehängt oder unabhängig verteilt werden. Es gibt sie als „Booklet“ zusammengefasst und sie stehen auch online zur Verfügung. Auf das Urheberrecht wird verzichtet, die Inhalte können unentgeltlich von allen verwendet werden.

Ergebnisse Zurzeit gibt es Artikel zu Refluxkrankheit und Barrett, Dyspepsie, chronische Pankreatitis, Pankreaszysten, Durchfall, Gewichtsverlust, Obstipation, Mb. Crohn, Colitis ulzerosa, colorektale Polypen, Reizdarm, Divertikulitis, erhöhte Leberwerte, Leberherde, Leberzirrhose, Fettleber, Primär biliäre Cholangitis, Primär und Sekundär Sklerosierende Cholangitis, Diabetes mellitus und Hyperlipidämie. Kolleginnen und Kollegen anderer Fachbereiche haben bewegungstherapeutische, ernährungstherapeutische und psychologische Aspekte beigesteuert. Fünf Beispiele werden gezeigt.Um die Wirksamkeit der Maßnahme zu evaluieren wurden qualitative Interviews mit 13 Hausärzten geführt: auf einer Notenskala von 1 (trifft vollständig zu) bis 5 (trifft gar nicht zu) wurde „informativ“ mit 1,23 +/- 0,6 und „hilfreich“ mit 1,77 +/- 0,73 bewertet.

Schlussfolgerung Wir hoffen, dass diese Initiative bei entsprechender Verbreitung – gemeinsam mit der Übertragung von Tätigkeiten an speziell ausgebildete Pflege-ExpertInnen – auch die Wartezeiten in unseren Spezialambulanzen verringern wird, sodass mehr neue Patienten früher gesehen werden können.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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