As time goes by – Modifizierte Golgi-Färbung zur Anfärbung von ZNS-Neuronen nach Langzeitfixierung

Einleitung Zur detailgetreuen Darstellung einzelner Neurone und ihrer Fortsätze bedarf es besonderer Färbemethoden. Goldstandard ist hier die Golgi-Färbung, die überwiegend an frischem Hirngewebe durchgeführt wird. Kleine Modifikationen erlauben jedoch auch die Aufarbeitung langzeitfixierten Nassmaterials.

Material und Methoden Hippokampus und Kleinhirn von 60 formalinfixierten Schweinehirnen unterschiedlicher Fixationsdauer wurden mithilfe einer modifizierten Rapid-Golgi-Technik im Blockverfahren gefärbt, anschließend mit einem Vibratom in 200 µm dicke Schnitte geschnitten und lichtmikroskopisch untersucht.

Ergebnisse Mit Anwendung unterschiedlicher Nachfixierungen konnte eine detailgetreue Färbung von Nervenfortsätzen und Spines bis zu einer Immersionsdauer von 7 Tagen an bis zu 8 Jahre altem Gewebe erzielt und reproduziert werden. Die Neurone grenzen sich dabei tiefschwarz von blassgelbem Hintergrund ab.

Schlussfolgerung Entgegen vieler Literaturhinweise können auch langzeitarchivierte Proben in Formalin erfolgreich einer modifizierten Golgi-Färbung unterzogen werden. Der Prozentsatz auslesbarer Neuronen entspricht den publizierten Ausbeuten bei Routinefärbung von Frischmaterial.

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Article published online:
08 July 2020