Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2020; 14(03): 158
DOI: 10.1055/s-0040-1714456
S-05
Session 5 – Prävention 2

Politische Rahmenbedingungen für Ernährung in Deutschland: Eine Politikfeldanalyse mit Expertenbefragung

P von Philipsborn
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE),, München, Deutschland
2   Ludwig-Maximilians-Universität München,Pettenkofer School of Public Health,, München, Deutschland
,
K Geffert
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE),, München, Deutschland
2   Ludwig-Maximilians-Universität München,Pettenkofer School of Public Health,, München, Deutschland
,
J Stratil
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE),, München, Deutschland
2   Ludwig-Maximilians-Universität München,Pettenkofer School of Public Health,, München, Deutschland
,
E Rehfuess
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE),, München, Deutschland
2   Ludwig-Maximilians-Universität München,Pettenkofer School of Public Health,, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Politische Rahmenbedingungen prägen Ernährungsumfelder und Ernährungsweisen, und beeinflussen damit das Auftreten von Adipositas und anderen ernährungsmitbedingten Erkrankungen. Der Food Environment Policy Index (Food-EPI) wurde vom internationalen INFORMAS-Netzwerk entwickelt, um politische Einflussfaktoren auf Ernährung systematisch zu erfassen, international zu vergleichen, und Bereiche mit Verbesserungspotential sowie Reformoptionen zu identifizieren.

Methoden Für die Anwendung des Food-EPI auf Deutschland wurde eine umfassende Literaturrecherche und Dokumentenanalyse durchgeführt, um zu 14 Indikatoren den Umsetzungsgrad in Deutschland zu erfassen. Die Ergebnisse werden anschließend von einer Gruppe externer ExpertInnen auf Vollständigkeit überprüft, und an internationalen Best Practices gemessen. In einem ExpertInnen-Workshop werden auf dieser Grundlage Reformoptionen identifiziert und priorisiert.

Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen ein differenziertes Bild aktueller Stärken und Schwächen der ernährungspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland. In einigen Bereichen, wie zum Beispiel Monitoring und Surveillance, befindet sich Deutschland auf dem Stand internationaler Best Practices. In anderen Bereichen, zum Beispiel bei der Besteuerung von Lebensmitteln, der Regulierung von Lebensmittelwerbung sowie der Qualitätssicherung in der Kita- und Schulverpflegung, besteht relevanter Verbesserungsbedarf. Der ExpertInnen-Workshop soll helfen, konkrete, praktisch umsetzbare Vorschläge für das Addressieren dieser Herausforderungen zu identifizieren.

Schlussfolgerung Die Anwendung des Food-EPI erlaubt eine systematische, differenzierte und international vergleichende Analyse der Ernährungspolitik in Deutschland.



Publication History

Article published online:
04 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York