Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2020; 14(03): 167-168
DOI: 10.1055/s-0040-1714487
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Poster

Metabolische Veränderungen einer SGLT-1 Transportergenvariante in einer Bevölkerungskohorte: Eine enable Studie

T Skurk
1   Technische Universität München, ZIEL Institute for Food and Health,, Freising, Deutschland
2   Technische Universität München, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin,, Freising, Deutschland
,
P Giesbertz
2   Technische Universität München, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin,, Freising, Deutschland
,
B Brandl
1   Technische Universität München, ZIEL Institute for Food and Health,, Freising, Deutschland
,
H Witt
2   Technische Universität München, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin,, Freising, Deutschland
,
D Volkert
3   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Biomedizin des Alterns,, Nürnberg, Deutschland
,
H Hauner
2   Technische Universität München, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin,, Freising, Deutschland
4   Technische Universität München, Institut für Ernährungsmedizin, Klinikum rechts der Isar,, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung SGLT1 (Natrium/Glukose-Co-Transporter 1; SLC5A1) ist der wichtigste Transporter in den Enterozyten für die Aufnahme der Monosaccharide Glukose und Galaktose. Mutationen im SGLT1-Carrier verursachen quantitative Änderungen in der Transportleistung von Monosacchariden und sind mit einer verzögerten Kalorienaufnahme assoziiert [Seidelmann 2018]. Zwar sind Fälle einer Loss-of-Function-Mutation bekannt [Martin 1996], es wurden aber auch Varianten mit niedriger Frequenz beschrieben, die möglicherweise vor der Entwicklung einer Adipositas und deren Folgeerkrankungen schützen.

Methoden Für unsere Untersuchung nutzen wir Kohorten aus dem Ernährungscluster enable für die auch Metabolitenprofile vorlagen. Adoleszente (18–25 Jahre, n = 91); Erwachsene (40–65 Jahre, n = 204); Senioren (75–85 Jahre, n = 142). Wir bestimmten den Genotyp (rs17683011) von 437 Teilnehmern der Studie (Männer 217, Frauen 220).

Ergebnisse 390 Probanden (89%) hatten AA, 47 (11%) AG als Genotyp. Neben Nüchternblutzucker (82,2 mg/dl vs. 85,0 mg/dl; p = 0.022), waren auch Metabolite wie alpha-Aminobutyrat (17,6 µM vs. 19,8 µM; p = 0.011), γGT (21,1 U/l vs. 26,5 U/l; p = 0.017) und Linoleoylcarnitin (C18:2) (38,5 µM vs. 42,4 µM; p = 0.026) verändert. Während des OGTs zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Genotypen (AUCglc 25,456 vs. 25,544; p = ns).

Schlussfolgerung Die untersuchte Mutation im SGLT-1 ist mit einer Reihe metabolischer Veränderungen assoziiert. Nachdem bereits eine bessere glykämische Kontrolle beschrieben wurde zeigen unsere Daten, dass es weitere positive Auswirkungen auf das metabolische Profil zu haben scheint.



Publication History

Article published online:
04 September 2020

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