Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2020; 14(03): 169
DOI: 10.1055/s-0040-1714492
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Poster

Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Intervention in der Ernährungsbildung

M Gomer
1   Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Institut für Sportwissenschaft,, Halle, Deutschland
2   SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften,, Heidelberg, Deutschland
,
K Hottenrott
1   Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg, Institut für Sportwissenschaft,, Halle, Deutschland
,
A Schneider
2   SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften,, Heidelberg, Deutschland
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Einleitung Um gesundheitsbezogene Präventionsprojekte nachhaltiger auszugestalten, ist es sinnvoll, nachhaltigkeitssichernde Erfolgsfaktoren (=“Erfolgsmarker“) zu kennen. Ziel der vorliegenden Studie war es, das kitabasierten Präventionsprojekt „Abenteuer Essen“ auf seine Nachhaltigkeit zu überprüfen und Erfolgsmarker sowie nachhaltigkeitsassoziierte Variablen zu analysieren.

Methoden Ein Online-Fragebogen für pädagogische Fachkräfte aller 88 teilnehmenden Einrichtungen ermöglichte den Vergleich zwischen „nachhaltigen Kitas“ (=NK), „teilweise nachhaltigen Kitas“ (=TNK) und „nicht nachhaltigen Kitas“(=NNK). So wurden die Erfolgsmarker Elternarbeit, Bildungsangebote und Alltagssituationen identifiziert, auf ihre Relevanz überprüft und damit nachhaltigkeitsfördernde Projektelemente, sowie hinderliche Verhältnisfaktoren abgeleitet.

Ergebnisse Die Stichprobe bestand aus 67 Teilnehmer*innen, wovon 22% NNKs, 31%TNKs und 47% NKs zuzuordnen waren. NKs (88%) zeigten nach Projektende deutlich mehr Elternarbeit als die Vergleichsgruppen (TNK: 27%, NNK:25%). Alle Einrichtungen konnten mehr Bildungsangebote integrieren (NNK: 88%, TNK: 90%, NK: 76%). Fortschritte in Alltagssituationen waren bei NNKs (71%) sichtbarer, als bei TNKs (50%) und NKs (47%). Gruppenübergreifend waren Schulungen zur/zum „Ernährungsbeauftragten“ (98%) sowie zur „Elternkommunikation“(72%) und die Gabe einer „Starter Box“ (67%) sehr hilfreich. Nicht nachhaltigkeitsfördernde und damit hinderliche Verhältnisfaktoren waren vor allem „mangelndes Personal“ sowie „Zeitmangel“.

Schlussfolgerung Die Botschaften für künftige Ernährungsprojekte im frühkindlichen Bereich werden damit deutlich: für eine nachhaltige Implementierung von Interventionen wird dringend empfohlen, Erfolgsfaktoren zu berücksichtigen, Schulungen für Fachkräfte durchzuführen, sowie geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen.



Publication History

Article published online:
04 September 2020

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