Konstanz von Präferenzen bezüglich konservativer und bariatrischer Therapie bei Adipositaspatienten

Einleitung Das Städtische Klinikum Dresden hat in Zusammenarbeit mit der AOK PLUS ein multimodales, mehrjähriges Programm zur konservativen und bariatrischen Adipositastherapie entwickelt, welches einen Wechsel zwischen beiden Behandlungsformen ermöglicht.

Methoden Eingeschlossen wurden 1300 Patienten, die zwischen 2016 und 2019 ins Behandlungsprogramm aufgenommen wurden. Betrachtet wurde, mit welcher Frequenz Patienten nach 6, 12 und 18 Behandlungsmonaten vom konservativen ins bariatrische Behandlungsmodul wechselten.

Ergebnisse Zu Behandlungsbeginn entschieden sich 35% der Patienten für eine 12-monatige konservative Behandlung (Gruppe 1), 49% für eine 6-monatige konservative Behandlung (Gruppe 2) und 16% für eine bariatrische Intervention (BMI ≥ 50 kg/m²; Gruppe 3). Patienten der Gruppe 1 entschieden sich nach 12 beziehungsweise 18 Monaten in 90% der Fälle zur Fortführung der konservativen Behandlung. Patienten der Gruppe 2 entschieden sich nach 6 Monaten zu 44% für die Fortführung der konservativen Therapie. Von diesen Patienten entschieden sich nach 12 Monaten 88% und nach 18 Monaten 84% für die Weiterführung der konservativen Therapie. Patienten der Gruppe 3 traten in weniger als 1% der Fälle von der bariatrischen Operation zurück und wechselten ins konservative Behandlungsmodul.

Schlussfolgerung Patienten, die mindestens 12 Monate an einer konservativen Adipositasbehandlung teilnehmen, entscheiden sich nur mit geringer Wahrscheinlichkeit für eine bariatrische Adipositasbehandlung.

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Article published online:
04 September 2020