Erste Erfahrungen mit der Endoskopischen Sleeve-Gastroplastie (Endomina) – Eine weitere Facette in der Adipositastherapie?

Einleitung Nach Erschöpfung konservativer Gewichtsreduktionsmaßnahmen steht neben den bariatrischen Operationsverfahren auch die endoskopische Sleeve Gastroplastie (ESG) u.a. nach dem Endomina-Verfahren als nicht-invasives, restriktives Verfahren zur Verfügung. Es ist wenig über den längerfristigen Verlauf nach einer ESG bekannt.

Methoden Wir berichten über die Verläufe der ersten fünf Patienten die an unserem Adipositaszentrum eine ESG erhielten. Es werden klinische Erfahrungen dargestellt, v.a. die Gewichtsentwicklung über 24 Monate. Zum Vergleich stehen passende Daten ausschließlich konservativ geführter Patienten zur Verfügung.

Ergebnisse Drei Patienten erhielten die ESG im Anschluss an die konservative Behandlung, zwei Patienten unmittelbar. Komplikationen des Verfahrens traten nicht auf. Die ersten drei Patienten erreichten konservativ einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 21,6% (SD = 0,69). Nach 5 Monaten erfolgte die ESG, der Gewichtsverlust stabilisierte zeitweise, aber nicht dauerhaft (12-Monats Follow-Up: 21,8%, SD = 3,98; 24-Monats Follow-Up: 14,7 %, SD = 11,54). Nach der unmittelbaren ESG betrug der durchschnittliche Gewichtsverlust nach 3 Monaten 9,77 % (SD = 2,58), nach 6 Monaten 15,5%, nach 12 Monaten 13,6% und nach 24 Monaten 3,73%. Individuelle Verläufe waren heterogen.

Schlussfolgerung Die endoskopische Sleeve-Gastroplastie nach dem Endomina-Verfahren ist risikoarm. In der heterogenen Patientengruppe liess sich eine deutliche Reduktion wie nach bariatrischen Operationen nicht darstellen. Welche Patientengruppe in Zukunft von diesem Eingriff profitieren kann, ist noch offen.

Publication History

Article published online:
04 September 2020