Z Gastroenterol 2020; 58(08): e188
DOI: 10.1055/s-0040-1716238
BEST Abstracts DGVS: Publikationen

Erfolgreiche endoskopische Behandlung einer gastro-kolo-jejunalen Fistel als Komplikation der endoskopischen Gastroenterostomie

K Rüther
Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, 2. Medizinische Klinik, München, Deutschland
,
G von Figura
Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, 2. Medizinische Klinik, München, Deutschland
,
M Abdelhafez
Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, 2. Medizinische Klinik, München, Deutschland
,
RM Schmid
Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, 2. Medizinische Klinik, München, Deutschland
,
C Schlag
Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München, 2. Medizinische Klinik, München, Deutschland
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Wir berichten über eine 76-jährige Patientin, welche aufgrund einer malignen Magenausgangsstenose bei metastasiertem Mammakarzinom eine endoskopische Gastroenterostomie mittels Hot-AXIOS Lumen-Apposing-Metal-Stent (LAMS; 20/10 mm) erhalten hatte. In der postinterventionellen radiologischen Magen-Darm-Passage (MDP) zeigte sich eine regelrechte Stentlage zwischen Magen und Jejunum, im Verlauf war ein Kostaufbau problemlos möglich. Die Patientin stellte sich jedoch drei Wochen später mit rezidivierendem Erbrechen und Diarrhoen vor. Eine erneut durchgeführte MDP zeigte jetzt den LAMS zwischen Magen und Colon transversum liegend sowie den Verdacht einer kolo-jejunalen Fistel, welche in einer CT-Bildgebung bestätigt wurde. Daraufhin erfolgte vom Magen aus die Einlage eines gecoverten Duodenalstents (Durchmesser 20mm, Tulpendurchmesser 28mm, Länge 10cm) über den LAMS durch das Kolon (unter gleichzeitiger direkter koloskopischer Kontrolle) bis in das Jejunum. Eine erneute MDP zeigte eine regelrechte Kontrastmittelpassage ohne persistierende gastro-kolische Fistel. Allerdings präsentierte sich die Patientin zwei Wochen später erneut mit rezidivierendem Erbrechen und Diarrhoen. Ursächlich zeigte sich hierfür eine Stentdislokation des Duodenalstents in das Jejunum. Nach Stentbergung erfolgte nun die Einlage eines gecoverten Ösophagusstents (Durchmesser 20mm, Tulpendurchmesser 28mm, Länge 10cm) erneut zwischen Magen und Jejunum durch das Kolon hindurch. Anschließend konnte die Patientin beschwerdefrei entlassen werden und es kam im Verlauf zu keiner weiteren Stentdislokation.

Fazit Eine gastro-kolo-jejunale Fistel stellt eine mögliche Komplikation einer endoskopischen Gastroenterostomie dar. In unserem Fall konnte letztendlich eine erfolgreiche endoskopische Behandlung mittels zusätzlicher Einlage eines gecoverten Ösophagusstents durchgeführt werden.



Publication History

Article published online:
08 September 2020

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