Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S13
DOI: 10.1055/s-0040-1717222
Vortrag
DKOU20-17 Schwerpunktthemen>9. Schnittstellen mit anderen Disziplinen: Kooperation und Konzentration

Divergente Lungenfunktion bei elektiven chirurgischen Eingriffen der oberen Extremität mit verwendetem interskalinärem Schmerzkatheter

F Lingad
*   präsentierender Autor
1   Deutsches Zentrum für Orthopädie Eisenberg, Eisenberg
,
M Lange
1   Deutsches Zentrum für Orthopädie Eisenberg, Eisenberg
,
G Matziolis
1   Deutsches Zentrum für Orthopädie Eisenberg, Eisenberg
,
F Loos
2   Gelenkzentrum Leipzig, Leipzig
,
SF Hertling
1   Deutsches Zentrum für Orthopädie Eisenberg, Eisenberg
› Author Affiliations
 

Fragestellung Bei Operationen an der oberen Extremität finden Regionalanästhesieverfahren häufig Verwendung, um das perioperative Schmerzmanagement zu erleichtern. Dabei können schwerwiegende Komplikationen entstehen, die zu kardio-pulmonaler Beeinträchtigung führen. Die Entwicklung in der Orthopädie führt hin zu mehr ambulanten Eingriffen mit Regionalanästhesieverfahren, auch bei Patienten im hohen Lebensalter. Mit dieser Studie soll untersucht werden, ob Plexusanästhesien (PÄ) in Form des interskalenären Katheters einen komplikationsunabhängigen Einfluss auf die kardio-pulmonale Leistung hat und welche Rolle das Patientenalter hierbei spielt.

Methodik Es wurden 90 Patienten untersucht. Patienten der Kontrollgruppe (KG) erhielten eine elektive orthopädische Operation (n = 30). Die Untersuchungsgruppe (UG) ist zweigeteilt, in Patienten mit (UG I, n = 30) und ohne PÄ (UG II, n = 30). Zielparameter waren neben den Vitalparametern, die FEV-1 und der PEF, pCO2, pO2, pH-Wert, BE, HCO3-. Ermittelt wurden die Messwerte mittels kap. Blutgasanalyse und Spirometriemessung. Diese wurden simultan prä/intra/postoperativ nach festgelegten Zeiten durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Die Lungenfunktion war in allen 3 Gruppen postoperativ verschlechtert. Wobei die Lungenfunktionen der UG postoperativ schlechter ist als die der KG. Innerhalb der UG zeigt die UG II intra- und postoperativ eine bessere kardio-pulmonale Leistung als die UG I. Patienten der UG I, die älter als 60 Jahre waren, hatten eine signifikant größere Verschlechterung der Lungenfunktion, als die der Kontrollgruppe. Die PÄ scheint einen komplikationsunabhängigen Einfluss auf die kardio-pulmonale Leistungsfähigkeit und vorrangig einen negativen Einfluss auf die Lungenfunktion zu haben. Patienten des höheren Lebensalters sind hiervon stärker betroffen. Daher sollte kritischer und individueller abgewägt werden, ob der einzelne Patient für die PÄ und somit für einen ambulanten operativen Eingriffe geeignet ist.

Stichwörter Lungenfunktion, Plexusanästhesie, ISK



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Article published online:
15 October 2020

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