Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S41-S42
DOI: 10.1055/s-0040-1717286
Poster
DKOU20-200 Allgemeine Themen>26. Freie Themen

Prävalenz berufsbezogener Schulterschmerzen und muskuloskelettaler Beschwerden der oberen Extremität unter Zahnärzten

C Rickert
*   präsentierender Autor
1   Universitätsklinikum Münster, Allgemeine Ortrhopädie und Tumororthopädie, Münster
,
U Fels
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster
,
G Gosheger
3   Universitätsklinikum Münster, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemeine und Tumororthopädie, Münster
,
D Liem
4   Sporthopädicum Berlin, Berlin
,
S Klingebiel
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster
,
KN Schneider
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster
,
Y Ameziane
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster
,
Dominik Schorn
2   Universitätsklinikum Münster, Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie, Münster
› Author Affiliations
 

Fragestellung Zahnärzte müssen präzise Bewegungen mit den Händen durchführen, benutzen vibrierende Instrumente und dies teilweise in einer statischen Haltung, oft führen sie auch repetitive monotone Tätigkeiten aus über einen längeren Zeitraum. Ziel der Studie ist die Prävalenz berufsbezogener muskuloskelettalen Erkrankungen und Schmerzen unter Zahnärzten zu dokumentieren, um präventive Maßnahmen zu entwickeln und durchzuführen.

Untersuchungen in den USA sowie anderen Ländern in Europa existieren bereits, aus Deutschland gibt es bis zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Studien.

Methodik Es wurden 600 Zahnärzte angeschrieben, genutzt wurde ein modifizierter Nordic musculosceletal questionnaire und der DASH Score. Einschlusskriterium war mindestens ein J. Berufserfahrung.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Die Rücklaufquote lag bei 38% (229 Rückläufer).Teilgenommen haben 138 (60,3%) männl. und 91 (39,7%) weibl. Zahnärzte. Das durchschnittliche Alter lag bei 47,48 J. Die durchschnittliche Größe betrug 178,08m und das durchschnittliche Gewicht 77,32kg.

Die durchschnittlich gearbeiteten Berufsjahre der Befragten betrug 19,92 J. Die längste Berufstätigkeit der Befragten lag bei 48 J., im Durchschnitt arbeiteten die Zahnärzte 8,2 Std/Tag. Die reine Behandlungszeit am Patienten betrug 6,5 Std/Tag, in der durchschnittlich 22,6 Patienten behandelt wurden. 1,73 Std verbrachten die Befragten am Schreibtisch oder Computer.

Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an in den letzten 12 Monaten Schmerzen im Bereich des Nackens (65,1%), der Schulter (58,1%) und des unteren Rückens (59,8%) gehabt zu haben.

Einschränkungen der normalen Tätigkeiten durch die Beschwerden im Bereich des Nackens hatten 15,9%, durch die Beschwerden im Bereich der Schulter hatten 15,4% Einschränkungen, durch Beschwerden der im Nacken 12,8%.

Wegen Nackenschmerzen nahmen 23,7% der Befragten medizinische Hilfe in Anspruch, wegen Schulterschmerzen 21,1%, wegen Beschwerden im oberen Rücken 18% und im unteren Rücken 17,5%.

Akute Beschwerden in den letzten 7 Tagen hatten 37,2% der Befragten im Nacken, gefolgt von 29,1% in den Schultern, 26,9% im unteren Rücken und 22,5 im oberen Rücken.

7,4% der Befragten waren aufgrund der Beschwerden krankgeschrieben. Das Maximum war ein Arbeitsausfall von 3 Monaten. Durchschnittlich waren die Probanden aber nur 1,7 Tage krankgeschrieben.

36,2% der Befragten nahm aufgrund der Beschwerden Schmerzmittel ein.

Fazit Muskuloskelettale Beschwerden der oberen Extremität sind eine deutliche Belastung unter Zahnärzten. Deshalb sind entsprechende präventive Maßnahmen zur Vermeidung muskuloskelettaler Erkrankungen und Schmerzen erforderlich.

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Article published online:
15 October 2020

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