Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S46
DOI: 10.1055/s-0040-1717295
Vortrag
DKOU20-223 Allgemeine Themen>15. Fußchirurgie

Die Rekonstruktion osteochondraler Defekte am Talus mittels Bilayer Kollagenmatrix nach Innenknöchelosteotomie

C Götze
*   präsentierender Autor
1   Univ. Klinik f. Orthopädie, Auguste-Viktoria-Klinik, Bad Oeynhausen
,
H Felder
1   Univ. Klinik f. Orthopädie, Auguste-Viktoria-Klinik, Bad Oeynhausen
› Author Affiliations
 

Fragestellung Osteochondrale Defekte am Talus erfahren unterschiedlicher Behandlungskonzepte. Bei ausgeprägten Defekten Grad IV (ICRS) besteht die Möglichkeiten nach Arthrotomie den Defekt zu kürettieren und nach autologer Spongiosa Transposition mittels einer Bilayer Kollagenmatrix (Geistlich Biomaterials) zu behandeln. Mittelfristige Ergebnisse wurden im Rahmen einer retrospektiven Analyse erhoben.

Methodik 24 konsekutive Patienten (12 weibl., 12 männl. Geschlecht) wurden mit einem mittleren Follow von 24,1 Monate (min.6, max.53 Mo.) retrospektiv untersucht. In allen Fällen lag ein Knorpeldefekt bei osteochondraler Läsion (ICRS IV, Fläche > 1,5 cm2) zum Zeitpunkt der Behandlung vor. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt der Operation betrug 46,7 Jahre (min.17, max. 70 Jahre). Der durchschnittliche BMI betrug 26,9kg/m2 (Std.Abw.+/- 5,7). Nach Innenknöchelosteotomie wurde der instabile Knorpel entfernt, der Knochen mikrofrakturiert, der Defekt mittels autologer Spongiosa aufgefüllt und mittels des Bilayers abgedeckt. Die Innenknöchelosteotomie wurde mittels Schraubenosteosynthese refixiert. Postoperativ erfolgte eine 6-wöchiger Teilbelastung mit 10 kg. Retrospektiv wurden der AOFAScore für Schmerz, Funktion und Ausrichtung der Foot Function Index (FFI), sowie der MOCART Score prä- und postoperativ erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Einer der 24 Patienten wurden bei Fehlstellung der Innenknöchelosteotomie primär revidiert. Eine Nachoperation erfolgte bei keinem weiteren Patienten. Bei einem mindest Follow-up von 6 Monaten zeigten sämtliche Teilbereiche in der klinischen Analyse eine Optimierung der Ergebnisse auf. Der AOFAS Score konnte von 61,8 (min.31, max.85) auf 80,6 Punkte (min.36, max.100 P.) verbessert werden. Sämtliche Teilbereiche des Score Schmerz, Funktion und Ausrichtung zeigten eine signifikante Verbesserung. Der FFI Score verbesserte sich signifikant von präoperativ 48,24 (min.14, max.83,9) auf 26,2 P.(min.0, max.73,3). Im Rahmen des MOCART Score konnte ein Befund von 72,6 (Std. Abweichung +/- 13,04) erfasst werden. Unregelmäßigkeiten in der knorpeligen Membran, sowie im osteochondralen Talus wurden auch postoperativ in den überwiegenden Teil der operierten Patienten im MRT erfasst.

Trotz verbesserten klinischen Ergebnis bleiben im MRT Veränderungen nachweisbar, die zu fehlerhaften Interpretationen führen können. Entscheidend für das Gelingen erscheint eine sorgfältige Anbohrung des Knochens zur Revitalisierung der subchondralen Struktur.

Stichwörter Osteochondrale Defekt, Talus, Innenknöchelosteotomie, Bilayer Membran



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Article published online:
15 October 2020

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