Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S51
DOI: 10.1055/s-0040-1717306
Poster
DKOU20-244 Allgemeine Themen>14. Endoprothetik

Kurzzeit-Ergebnisse von Pyrocarbon-Hemiprothesen der Schulter: Ein maximales follow-up von 36 Monaten

S Tsitlakidis
*   präsentierender Autor
1   Orthopädische Uniklinik Heidelberg, Heidelberg
,
J Doll
1   Orthopädische Uniklinik Heidelberg, Heidelberg
,
F Westhauser
1   Orthopädische Uniklinik Heidelberg, Heidelberg
,
M Wolf
1   Orthopädische Uniklinik Heidelberg, Heidelberg
,
P Hetto
1   Orthopädische Uniklinik Heidelberg, Heidelberg
,
M Maier
2   Orthopädische Uniklinik Heidelberg, Schwäbisches Gelenkzentrum, ATOS Klinik Stuttgart, Heidelberg/Stuttgart
,
B Sowa
1   Orthopädische Uniklinik Heidelberg, Heidelberg
› Author Affiliations
 

Fragestellung Der Schulterteilersatz wurde eingeführt, um Glenoid-assoziierte Komplikationen v.a. bei der Therapie von jungen Patienten zu vermeiden. Glenoidarrosionen aufgrund von metallischen Implantaten (Kalotten) reduziert bekanntermaßen die Standzeiten dieses Prothesentypes. Um entsprechend das Risiko für Glenoidarrosionen zu reduzieren, wurde wiederum Pyrocarbon (PC) als neuartiges Material für die Verwendung beim Schulterteilersatz eingeführt. Aktuell ist die Datenlage diesbezüglich insuffizient. Das Ziel dieser prospektiven Kohortenstudie war demnach die Erhebung und Evaluation von Kurzzeitergebnissen bei Verwendung von PC beim Schulterteilersatz.

Methodik Diese Studie wurde als prospektive unizentrische Kohortenstudie durchgeführt. Es wurden initial 20 Patienten, welche hauptsächlich unter einer primären Omarthrose litten, eingeschlossen. Das Durchschnittsalter unserer Kohorte betrug z.Zt. der Operation 52,8±10,8 Jahre. Das mittlere follow-up betrug 24,3±8,1 Monate. Prä- sowie postoperative Constant Scores (CS) und Numeric Rating Scales (NRS) wurden bewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Der präoperative CS/NRS verbesserte sich von 29,7/8,1 auf 73.9/3,3 postoperativ (p < 0,001). Die durchgeführte Subgruppenanalyse (Alter, Geschlecht, Diagnose, Händigkeit) erbrachte keine signifikanten Unterschiede bzgl. CS sowie NRS. Während des Beobachtungszeitraumes traten eine periprothetische Fraktur, zwei Glenoidarrosionen sowie zwei Prothesenkranialisierungen auf. Das Implantatüberleben lag bei 94,1%.

Es zeigen sich vielversprechende Kurzzeitergebnisse unter Verwendung von PC beim Schulterteilersatz. Die klinischen Parameter verbesserten sich postoperativ signifikant, bei gutem Implantatüberleben. Nichtsdestotrotz bleiben Langzeitergebnisse obligate Voraussetzung für die abschließende Bewertung von PC beim Schulterteilersatz.

Stichwörter Pyrocarbon, Schulterteilersatz, Glenoidarrosion



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Article published online:
15 October 2020

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