5-Jahres-Zwischenergebnisse einer prospektiven, multizentrischen Studie der NANOS-Schenkelhalsprothese bei Patienten mit degenerativer Hüftgelenkserkrankung

Fragestellung Minimalinvasive Verfahren werden immer beliebter, um die Rehabilitation und die Fast-track-Chirurgie der gesamten Hüftendoprothese (THA) zu erleichtern. Die NANOS (Smith + Nephew)-Schenkelhalsprothese wurde entwickelt, um ein System mit metaphysären Verankerung und Lastverteilung zu schaffen. Das Implantat erfordert nur eine minimale Knochenresektion. Diese prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie wurde durchgeführt, um die langfristige Sicherheit und Wirksamkeit des NANOS-Hüftschafts zu bestimmen. Es werden Fünfjahresergebnisse einer geplanten 10-Jahres-Analyse vorgestellt.

Methodik Seit Januar 2010 wurden 114 erwachsene Patienten (120 Hüften) an drei Standorten in Europa fortlaufend eingeschlossen, die ein primäres THA für degenerative Hüftgelenkserkrankungen benötigten. Die Studienpopulation umfasste 77 (67,5 %) Männer und 37 (32,5 %) Frauen mit einem Durchschnittsalter von 57,0 Jahren (Range 33-65). Zu den Indikationen, die zu THA führten, gehörten primäre Arthrose (68,4 %), Osteonekrose (20,2 %), Dysplasie (10,5 %), rheumatoide Artitis (0,9 %), Fraktur (0,9 %) und andere (4,4 %). Alle Patienten gaben eine Einverständniserklärung. Schmerzen, Funktion, Gehfähigkeit, Bewegungsumfang, Harris Hip Scores (HHS), Hip disability and Osteoarthritis Outcome Score (HOOS) und UCLA-Fragebögen sowie der radiologische Status wurden präoperativ und bei jeder postoperativen Untersuchung (3 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre, 5 Jahre und 10 Jahre) ermittelt. Kaplan-Meier-Schätzungen der kumulativen Revision pro 100 Implantate wurden erhoben.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Ergebnisse: Von präoperativ bis zur 5 Jahres Nachuntersuchung steigerte sich der HOOS Mittelwert von 34,6 auf 93,4, der HHS Mittelwert von 44,1 auf 93,6 und der Mittelwert des UCLA-Aktivitätsscores von 4,1 auf 6,3. Die Mehrheit der Patienten war beim letzten postoperativen Kontrollbesuch sehr zufrieden (76,7 %) oder zufrieden (16,4 %). Bei der 5 Jahres Nachuntersuchung gab es keine Fälle von radioluzenten Linien, Schaftmigration, Komponentenlockerung oder Atrophie. Eine heterotope Ossifikation des Grades I wurde in 11,9 % der Hüften und eine minimale Hypertrophie (1 mm) in den Zonen 3 und 4 in 1,5 % festgestellt. Eine Pfannenrevision erfolgte 1,2 Jahre nach der Operation aufgrund einer aseptischen Pfannenlockerung. Der Hüftschaft befand sich in situ. Es gab eine geschätzte Inzidenzrate von 0,83 (95 % Konfidenzintervall: 0,12-5,77) bei der endgültigen Nachuntersuchung.

Schlussfolgerung: Nach 5 Jahren hat diese Schenkelhalsprothese ein nachgewiesenes Sicherheitsprofil und eine niedrige Revisionsrate. Die postoperativen HHS- und HOOS-Werte sind hoch, und es wurden keine relevanten radiologischen Befunde festgestellt. In dieser laufenden Studie wird festgestellt, ob diese Ergebnisse während der gesamten Nachbeobachtungsdauer von 10 Jahren erhalten bleiben.

Stichwörter Hüftendoprothetik, NANOS, Kurzschaft, Revision, klinische Ergebnisse.

Publication History

Article published online:
15 October 2020