Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S82
DOI: 10.1055/s-0040-1717366
Vortrag
DKOU20-363 Allgemeine Themen>21. Revisionsendoprothetik

Metall Artefakt Reduzierte Sequenzen (MARS) in der Magnet Resonanz Tomographie (MRT) nach Hüft-TEP. Ein nicht invasives Verfahren zur Differenzierung von aseptischen Prozessen und Periprothetischen Infektionen (PPI)?

A Busch
*   = präsentierender Autor
1   Marienhospital Mülheim, Mülheim
,
A Wegner
1   Marienhospital Mülheim, Mülheim
,
M Jäger
1   Marienhospital Mülheim, Mülheim
,
S Beck
2   Sportklinik Hellersen, Lüdenscheid
,
J Theysohn
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen
,
J Haubold
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen
› Author Affiliations
 

Fragestellung In der Vergangenheit war die radiologische Bildgebung von geringer Bedeutung in der Diagnostik von Periprothetischen Infektion (PPI). Seit der Einführung von Metall-Artefakt-Reduzierten Sequenzen (MARS) in der Magnetresonanztomographie (MRT) ist es möglich, das periprothetische Weichteilgewebe besser zu beurteilen.

Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Genauigkeit der Analyse von Weichteilveränderungen im MARS-MRT zur Unterscheidung von aseptischen Prozessen und PPI zu beurteilen.

Methodik Zwischen Januar und September 2019 wurde bei 45 Patienten mit Schmerzen bei einliegender Hüft-TEP MARS-MRT’s mit einem 1,5 T Kernspintomographen unter Verwendung von Metall-Artefakt-Reduzierten Sequenzen durchgeführt. Die Unterscheidung zwischen aseptischen Prozessen und PPI wurde anhand der Definition von Periprothetischen Infektionen aus dem Jahr 2018 getroffen (1).

Ergebnisse und Schlussfolgerung Geschichteter Aufbau (layering) der Neosynovia und Ödembildung in der umgebenden Muskulatur waren mit einer Sensitivität von 100 % und einer Spezifität zwischen 63,0 und 75,0 % charakteristische Merkmale für periprothetische Infektionen. Die kombinierte Spezifität und Sensitivität von geschichtetem Aufbau der Neosynovia und Ödembildung in der umgebenden Muskulatur betrug 88,0 % bzw. 90,0 %. Mit einer Sensitivität von 90,0 % und einer Spezifität von 57,0 % war eine granulomatöse Synovitis hinweisend für aseptische Prozesse.

Das MARS-MRT erscheint geeignet, um zwischen aseptischen Prozessen und periprothetischen Infektionen zu unterscheiden. Weitere Studien mit größeren Fallzahlen müssen klären, ob das MARS-MRT integraler Bestandteil der Standarddiagnostik zum Ausschluss von Periprothetischen Infektionen der Hüfte sein kann.

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Article published online:
15 October 2020

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