Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S120
DOI: 10.1055/s-0040-1717448
Poster
DKOU20-564 Allgemeine Themen->25. Wirbelsäule

Langfristige Lebensqualität nach Rekonstruktion der ventralen Brust- und Lendenwirbelsäule

KB Jäckle
*   präsentierender Autor
1   Universitätsmedizin Göttingen-Abteilung CUOP, Göttingen
,
D Saul
1   Universitätsmedizin Göttingen-Abteilung CUOP, Göttingen
,
S Oberthür
1   Universitätsmedizin Göttingen-Abteilung CUOP, Göttingen
,
J Roch
1   Universitätsmedizin Göttingen-Abteilung CUOP, Göttingen
,
L Weiser
1   Universitätsmedizin Göttingen-Abteilung CUOP, Göttingen
,
S Sehmisch
1   Universitätsmedizin Göttingen-Abteilung CUOP, Göttingen
,
W Lehmann
1   Universitätsmedizin Göttingen-Abteilung CUOP, Göttingen
› Author Affiliations
 

Fragestellung Einleitung: Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule (BWS und LWS) können bei Verletzungen der Bandscheibe mittels autologem Beckenkamm oder Cages monosegmental fusioniert werden. In einer retrospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, wie monosegmentale ventrale Spondylodesen an der Brust- und Lendenwirbelsäule nach einer Fraktur durch einen autologen Beckenkammspan oder tantalbeschichtetem PEEK-Cage die Lebensqualität der Patienten langfristig beeinflussen.

Methodik Material und Methoden: Patienten, die eine ventrale monosegmentale Fusion im Rahmen einer dorsoventralen Spondylodese im Bereich der BWS oder der LWS mit Cage-Implantaten und autologem tricortikalen Beckenkammspan erhalten und mindestens ein Jahr an den regulären Nachuntersuchungsterminen teilgenommen hatten, wurden mit einem validierten Visual Analogue Scale-Fragebogen bezüglich ihrer Lebensqualität, der körperlichen Aktivität/Belastbarkeit unter definierten Bedingungen und ihrem Schmerzempfinden befragt, die Antworten numerisch erfasst und statistisch ausgewertet. Um Unterschiede im Outcome bezüglich Alter, Geschlecht und Intervention statistisch abzusichern, wurde ein lineares Modell mit paarweisen Kontrasttests verwendet. Ein ordinales Regressionsmodell, welches die drei Parameter enthielt, wurde an die Daten angepasst, um den Gesamteffekt der Interventionen im 5% Signifikanzbereich (p <  0,05) abzusichern.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Ergebnis: Von 103 Patienten mit Cage-Implantation nach Fraktur an der BWS oder LWS konnten 12 Patienten (Durchschnittsalter: 54 Jahre; m:w = 5:7), die alle Einschlusskriterien erfüllten, in die Studie einbezogen werden. Von 95 Patienten mit autologem Beckenkammspan waren es 34 (Durchschnittsalter: 42 Jahre; m:w = 23:11). Die Analyse des Outcomes zeigt, dass Patienten, unabhängig von Alter und Geschlecht, die Situation bezüglich ihrer Schmerzen, allgemeiner Fitness, körperlicher Aktivität und Belastbarkeit nach Cage-Implantationen generell besser beurteilen (p* <  0,03) als Patienten nach Spondylodese mit einem autologen Beckenkammspan.

Schlussfolgerungen: Die Analyse zur Lebensqualität zeigt, dass die monosegmentale ventrale Spondylodese mit einem intervertebralen Cage zu einer signifikanten Verbesserung des klinischen Outcomes im Vergleich zur ventralen Spondylodese mit einem autologen Beckenkammspan führt. Weitere Untersuchungen sind aufgrund der nur sehr geringen Fallzahl in dieser Studie notwendig, um diese Vermutung zu stützen.

Stichwörter Klinisches Outcome; Wirbelsäulenchirurgie; Cage-Implantation; Beckenkammspan; ventrale monosegmentale Fusion



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Article published online:
15 October 2020

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