Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S128
DOI: 10.1055/s-0040-1717464
Vortrag
DKOU20-595 Schwerpunktthemen->3. Best Ager Plus – neue Herausforderungen für O&U

Die Zementaugmentation des PFNA führt zu messbaren postoperativen Veränderungen im Gangbild

AM Keppler
*   = präsentierender Autor
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
D Pfeufer
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
F Kau
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
C Neuerburg
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
C Linhart
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
C Zeckey
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
W Böcker
2   Klinikum der Universität München, Allgemeine-, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, München
,
C Kammerlander
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
› Author Affiliations
 

Fragestellung Eine frühzeitige postoperative Mobilisierung zeigt positive Effekte hinsichtlich der Komplikationsrate bei orthogeriatrischen Patienten mit proximaler Femurfraktur. Dabei ist eine ausreichende Belastbarkeit der operierten Extremität für die frühzeitige Mobilisierung unerlässlich. Diese Studie soll zeigen, dass die Zementaugmentation des Proximalen Femurnagels (PFNA) während der postoperativen Mobilisation eine höhere Belastbarkeit bietet als ein nicht zementierter PFNA

Methodik 49 orthogeriatrische Patienten mit einer proximalen Femurfraktur wurden prospektiv an eingeschlossen. Eine Gruppe von 25 Patienten erhielt einen PFNA mit zusätzlicher Zementaugmentation (CA-Gruppe), während die Kontrollgruppe von 24 Patienten die gleiche Osteosynthese ohne Zementaugmentation erhielt (NCA-Gruppe). Alle Patienten nahmen an einer Ganganalyse mit einem Einlegesohle zur Messung der loading rate (loadsol®, Novel, München, Deutschland) am fünften postoperativen Tag teil

Ergebnisse und Schlussfolgerung Die CA-Gruppe zeigte ein Durchschnittsalter von 75,88 Jahren, die CA ein Durchschnittsalter von 81,44 Jahren. Der häufigste Frakturtyp war eine pertrochantäre Fraktur in beiden Gruppen (NCA: n=20, CA: n=21). Beide Gruppen zeigten keine Unterschiede in Bezug auf den ASA-Wert (NCA: 2,67; CA: 2,68) und den postoperativen Parker Mobility Score (NCA: 2,67; CA: 2,68). Die Patienten, die eine Zementaugmentation erhielten, zeigten bei der postoperativen Ganganalyse eine signifikant höhere (p =0,004) Belastungsrate. Die CA-Gruppe zeigte eine Belastungsrate von 58,12% (SD ± 14,50) im Vergleich zur unzementierten PFNA-Gruppe mit 43,90% (SD ± 18,34).Die Zementaugmentation zeigte bei älteren Patienten mit einer proximalen Femurfraktur verbesserte postoperative Belastung, gemessen an der loading rate.

Insbesondere bei gebrechlichen Patienten mit schlechter Knochenqualität sollte daher eine Zementaugmentation in Betracht gezogen werden, um die frühzeitige Mobilisierung bei voller Belastung zu verbessern und um Komplikationen zu reduzieren sowie das Überleben zu verbessern.

Stichwörter Augmentation, Mobilität, Ganganalyse



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Article published online:
15 October 2020

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