Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S134
DOI: 10.1055/s-0040-1717478
Poster
DKOU20-640 Grundlagenforschung->28. Bildgebung - Navigation - Robotik

Abschätzung des Kyphoserisikos lumbaler Wirbelsäulenfrakturen mittels MRT-Messungen zur Signalintensität

T Stübig
*   = präsentierender Autor
1   Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover
,
A Ghasemi
2   Center for Spinal Studies, Queens Medical Center, Nottingham
,
M Omar
1   Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover
,
H Mehdian
2   Center for Spinal Studies, Queens Medical Center, Nottingham
,
C Krettek
1   Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover
,
T Omar-Pacha
1   Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover
› Author Affiliations
 

Fragestellung Ziel der Studie war eine Untersuchung zur Abschätzung und Korrelation des Risikos der zunehmenden Kyphosierung sowie Nachsinterung von osteoporotischen Frakturen mit der Intensität der Knochenmarködems in der MRT Untersuchung.

Einschlusskriterien:

  • Alter > 18 Jahre

    Osteoprotische Fraktur OF Grad I-IV

  • Fraktur der LWS

  • T-Score kleiner als -1,5

Ausschlusskriterien:

Exclusion criteria:

  • Andere pathologische Frakturen aufgrund von Tumor oder Metastasen

  • Frakturen OF Grad V, AOS Typ B oder C

Methodik Retrospektive Untersuchung von pseudomisiertem Datenmaterial in einem tertiären WIrbelsäulenzentrum. Keine zusätzliche Bildgebung erfolgt.

Messung des bisegmentalen Kyphosewinkels der Frakturen sowie Grad der Wirbelkörpersinterung bei der initialen Röntgenbildgebung sowie in Verlaufskontrollen nach 3 oder 6 Monaten.

Messung der Signalintensität des Wirbelkörperödems mittels integriertem Tool des Bildbetrachtungsprogramms (Impax V6.5 Agfa, Brentford, UK) sowie die Signalintensität des Liquor cerebrospinalis als Referenz der Signalintensität in T1, T2 Wichtung und STIR Sequenzen des MRT. Es wurden eine Quotient aus der Intensität des Wirbelkörperödems und der Signalintensität des Liquor cerebrospinalis gebildet und die Patienten in 4 Gruppen eingeteilt (<  1;1-2; 2-3; >3) und mit den Ergebnissen der Winkelmessungen aus den Kontrolluntersuchungen verglichen.

Die statistische Analyse erfolgte mittels linearer Regressionsanalyse unter Benutzung der statistischer Software SPSS Version 26.

Ergebnisse und Schlussfolgerung 44 Patienten konnten eingeschlossen werden, 9 männlich, 35 weiblich mit einem mittlere Alter von 71,5 Jahren.

Die Analyse zeigte eine sigifikante Korrelation für die STIR Wichtung und T2 Wichtung bezüglich der Zunahme des Kyphosierungsgrade mit dem Quotienten der Signalintensität in der Verlaufskontrolle mit p = 0.002(sd ±2.664) für die STIR Wichtung and p = 0.001(sd ±1.616) für die T2 Wichtung. Weiterhin lediglich in den STIR Sequenzen eine Korrelation zu den Kyphosewinkeln in der Abschlusskontrolle (p =0.017; sd ±1.360).

Bezüglich des Höhenverlusts der Wirbelkörper zeigte sich keine Korrelation.

In dieser Studie untersuchten wir die Möglichkeit einer nicht-invasiven Messung der Signalintensität von osteoporotischen Frakturen zur Korrelation mit der Zunahme des Kyphosierungsgrades im Verlauf. Die Daten zeige, dass eine Korrelation zwischen einem ausgeprägtem Wirbelkörperödem in den STIR-Sequenzen und einem zunehmenden Kyphosewinkel bestehen könnte.

Es werden weitere prospektive Studien mit grösseren Patientenzahlen notwendig sein, um hier genauere Aussagen zu tätigen, eine Korrelation zu weiteren klinischen Parametern wäre ebenso wünschenswert.

Stichwörter Osteoporose, MRT, Signalintensität, Wirbelkörperfrakturen



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Article published online:
15 October 2020

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