Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S211
DOI: 10.1055/s-0040-1717532
Poster
DKOU20-995 Allgemeine Themen->18. Kinderorthopädie und Kindertraumatologie

Die traumatische Epiphysiolyse Typ Salter I der medialen Clavicula - ein Fallbericht

LF Seiler
*   präsentierender Autor
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf
,
J graßmann
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf
,
P Jungbluth
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf
,
J Windolf
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Düsseldorf
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Fragestellung Ähnlich wie die Versorgung von sternoclavicularen Luxationen stellt die Diagnostik und Therapie bei Epiphysiolysen der medialen Clavicula den Traumatologen vor eine besondere Herausforderung. Es werden zwar unterschiedliche Möglichkeiten der operativen Versorgung beschrieben, jedoch hat sich bis heute kein “Goldstandard” der Versorgung etablieren können. Sogar lebensbedrohliche Komplikationen im Rahmen dieser Verletzung sind in der Literatur zu finden.

Wie ist das Outcome nach operativer Versorgung einer Epiphysenverletzung der medialen Clavicula mittels transossärer Fixierung der dislozierten Clavicula an den ventralen Periostschlauch?

Methodik Untersucht wurde ein 14 jähriger männlicher Patient nach traumatischer Epiphysiolyse der medialen Clavicula rechts infolge eines Sturzes beim Fußballspiel. Präoperativ wurde eine MRT zur Sicherung der Diagnose und Quantifizierung des Dislokationsausmaßes durchgeführt. 10 Tage posttraumatisch wurde der Patient wie zuvor durch Siebenmann et al. beschrieben operativ versorgt. Dabei wurde der Periostschlauch ventral eröffnet und die Epiphyse offen reponiert. Anschließend wurde die Clavicula mittels drei transossären FibreWire®-Nähten am Periostschlauch fixiert. Zur Analgesie und Ruhigstellung wurde ein Rucksack-Verband angelegt. 6 Wochen postoperativ wurde das Repositionsergebnis mittels MRT verlaufskontrolliert. Das klinische Behandlungsergebnis wurde nach 6 Monaten reevaluiert und mittels des DASH-Scores quantifiziert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Radiologisch bestand 6 Wochen postoperativ eine nahezu anatomische Reposition der operativ versorgten medialen Clavicula-Epiphyse. Klinisch bestand ein sehr gutes Ergebnis im Seitenvergleich bei hoher Patientenzufriedenheit. Der DASH Score betrug 12,5 Punkte.

Der vorliegende Fall verdeutlicht, dass mit der transossären Naht ein geeignetes operatives Verfahren zur Therapie der traumatischen Epiphysiolyse der medialen Clavicula zur Verfügung steht. Eine weitere Verlaufsuntersuchung nach dem Abschluss des Wachstumes und der vollständigen Verknöcherung der verletzten Epiphyse wird notwendig sein.

Stichwörter Epiphysiolyse, SC-Gelenk, sternoclavicular, Clavicula, Luxation, Sternoclaviculargelenk



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Article published online:
15 October 2020

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