Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S220
DOI: 10.1055/s-0040-1717552
Vortrag
DKOU20-1035 Grundlagenforschung->28. Bildgebung - Navigation - Robotik

Intraoperative Detektion von Torsionsdifferenzen bei Tibiaschaftfrakturen

AM Keppler
*   präsentierender Autor
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
E Suero
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
K Küssner
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
C Neuerburg
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
W Böcker
2   Klinikum der Universität München, Allgemeine-, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, München
,
C Kammerlander
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
,
C Zeckey
1   Klinikum der Universität München, Klinik für Allgemeine Unfall- und, Wiederherstellungschirurgie, München
› Author Affiliations
 

Fragestellung Tibiaschaftfrakturen sind die häufigsten Frakturen der langen Röhrenknochen. Dabei ist die tibiale Malrotation eine häufige Komplikation bei intramedullärer Marknagelung und oftmals Anlass für operative Revisionen. Bislang existieren nur wenige Methoden um intraoperativ eine verlässliche Aussage über die tibiale Rotation zu bekommen. Wir hypothetisieren, dass das Cortical Step Sign (CSS) und das Diameter Step Sign (DSS) eine verlässliche Methode zur Erkennung einer tibialen Torsionsdifferenz bei Schaftfrakturen ist.

Methodik Es wurde an 19 humanen Kadavertibiae eine Typ A Fraktur im medialen Drittel durch eine transverse Osteotomie simuliert. Anschließend wurde ein Rotationsdefizit in 5°-Schritten für Innen- und Außenrotation bis 30° eingestellt. Bei jeder Rotation wurde mittels eines C-Arms ein Röntgenbild in zwei Ebenen angefertigt. Folgende Parameter wurden ausgemessen: mediale Kortikalisdicke (MCT), laterale Kortikalisdicke (LCT), tibialer Durchmesser (TD) in a.p. und die vordere Kortikalisdicke (ACT), hintere Kortikalisdicke (PCT) und den Querdurchmesser (TD) in lateraler Ansicht. Anschließend erfolgte eine statistische Korrelationsanalyse und Ermittlung einer AUC.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Es zeigten sich signifikante (p < 0,001) Unterschiede zwischen den verschiedenen Rotationsgraden für jede der untersuchten Variablen. Die Parameter, welcher mit der höchsten Korrelation für eine tibiale Malrotation einhergingen waren TD, LCT und ACT. Ein lineares Korrelationsmodell, das ACT, LCT, PCT und TD lateral kombiniert, war das am besten geeignete Modell zur intraoperativen Identifizierung von Rotationsfehlstellungen. Die beste Vorhersage einer klinisch relevanten Rotationsstörung, nämlich 15°, wurde mit dem TD und dem ACT erzielt.

Diese Studie zeigt, dass CSS und DSS nützliche Werkzeuge für die intraoperative Erkennung von Rotationsfehlstellungen bei medialen Tibiaiaschaftfrakturen sind und zur intraoperativen Vermeidung von Torsionsfehlstellungen eingesetzt werden sollten.

Stichwörter Intraoperative Bildgebung, 3D Bildgebung, Tibiafraktur



Publication History

Article published online:
15 October 2020

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