Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S238
DOI: 10.1055/s-0040-1717590
Vortrag
DKOU20-1098 Allgemeine Themen->15. Fußchirurgie

Der Einfluss von hohen tibialen Osteotomien auf das Alignment des Sprunggelenks

F Graef
*   = präsentierender Autor
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
,
S Tsitsilonis
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
,
S Dunst
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
,
C Gwinner
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
,
T Jung
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
,
U Stöckle
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
,
C Perka
1   Charité-Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin
› Author Affiliations
 

Fragestellung: Hohe tibiale Umstellungsosteotomien (HTO) sind eine beliebte Operationstechnik bei symptomatischen Varusfehlstellungen des Kniegelenks. Die hierbei erzeugte Veränderung der Achse kann jedoch auch einen Einfluss auf das Alignment der gesamten unteren Extremität haben und die Biomechanik benachbarter Gelenke verändern. Ziel der Studie war es, zu analysieren, welchen Einfluss eine HTO auf das Alignment des Sprunggelenks hat.

Methodik: In dieser Studie wurden 123 konsekutive Patienten, die zwischen 2009 und 2018 mittels HTO operiert wurden, retrospektiv analyisert. Die mittlere Follow-Up-Zeit betrug 19,4 Monate. Folgende Parameter wurden radiologisch ausgewertet: mechanischer tibiofemoraler Winkel (mTFA), Knee Joint Line Orientation (KJLO), Ankle Joint Line Orientation (AJLO), Tibial Plateau Orientation (TPO), Tibial Plafond Inclination (TPI), Knee Tibial Plafond Angle (KPTA), Talar Tilt (TT), mechanischer distaler Femurwinkel (mLDFA), medialer proximaler Tibiawinkel (MPTA), lateraler distaler Tibiawinkel (LDTA).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach einer HTO veränderte sich der mTFA signifikant im Mittel um 7,1° (SD 4.3°). Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass sich die TPI nach HTO signifikant stärker änderte (5.3°, SD 4.5) als die TPO (2.5°, SD 2.05). Darüber hinaus induzierte eine HTO eine signifikant stärkere Änderung der AJLO (mean change = 5.15°, SD 4.47) als die KJLO (mean change = 2.9°, SD 2.73). Der TT zeigte keine signifikante Änderung prä- und postoperativ, was als Kompensationsmechanismus des Subtalargelenks gewertet werden kann.

In dieser Studie konnten wir demonstrieren, dass die HTOs radiologisch einen signifikanten Einfluss auf das Alignment des oberen Sprunggelenks haben können. Daher ist bei der Planung einer HTO die klinische und radiologische Untersuchung des Fußes und Sprunggelenks wichtig, um eventuelle postoperative OSG-Beschwerden zu verhindern.

Stichwörter:

HTO, osg, sprunggelenk, knie, achsänderung



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Article published online:
15 October 2020

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