Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S249-S250
DOI: 10.1055/s-0040-1717614
Vortrag
DKOU20-1164 Allgemeine Themen->26. Freie Themen

Verbundosteosynthese Bei Senilen Osteoporotischen Proximalen Humerusfrakturen

SA Hakimi
*   = präsentierender Autor
1   St.- Josefs-Hospital, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Dortmund
,
T Fritz
1   St.- Josefs-Hospital, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Dortmund
,
A Ring
2   St. Rochus-Hospital, Klinik für rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Castrop-Rauxel
› Author Affiliations
 

Fragestellung: Ziel dieser retrospektiven Studie ist der Vergleich der funktionellen Ergebnisse und der subjektiven Lebenszufriedenheit der Patienten mit einer traumatischen

proximalen Humerusfraktur, die operativ mittels winkelstabiler Platte und Verbundosteosynthese versorgt wurden. In den letzten Jahren führte die alleinige winkelstabile Plattenosteosynthese aufgrund nicht Belastbarkeit und Komplikationsrate zu einer Renaissance der Verbundosteosynthese und Wiederbelebung des Gedankens der zumindest teilbelastbaren Versorgung.

Fragestellung:

Empfehlung hinsichtlich des für den jeweiligen Patienten richtigen operativen Therapieverfahrens

Überlegenheit der winkelstabilen Plattenosteosynthese im Verbund bei geriatrischen osteoporotischen proximalen Humerusfrakturen hinsichtlich der

subjektiven und objektiven Lebensqualität.

Relevanz der Osteoporose bezogen auf die proximalen Humerusfrakturen.

Methodik: In dieser retrospektiven Studie wird die Analyse von zwei operativen Therapieformen(winkelstabile Platte und winkelstabile Platte im Verbund) im Zeitraum zwischen Juni 2015 und Mai 2018 an der Klinik für Unfallchirurgie des

Josefs-Hospitals in Dortmund-Hörde durchgeführt. Die Gesamtzahl der am proximalen Humerus operativ versorgten Patienten betrug 297. Davon sind 130 Platten(44%),- und 104(35%) Verbundosteosynthesen. Nagelosteosynthese und Endoprothese bilden den Rest aus.

Nachuntersuchungsrate lag bei 64 Platten(49%),- und 50(48,5%) Verbundosteosynthesen. Hier wurden SF-12-Bögen und Constant-Score zur objektiven Datenanalyse verwendet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Das Durchschnittsalter der untersuchten Patienten lag bei Platte 68 und Verbund 76 Jahre. Der Frauenanteil lag bei Platte 75 % und bei Verbund 82%. Dreisegmentfrakturen bilden 88 % der Verbund-, und 53 % der Plattenosteosynthese aus. 36 % der Plattenosteosynthese waren 2 Segmentfrakturen. Die Osteoporose lag bei 72 % der Verbund und 16 % der Platte vor. Die linke Seite war 70 % bei Verbund und 53 % bei Platte betroffen.

Operationswürdige Komplikationen lagen bei Platte 25%. Bei Verbund 10%. Die Platte ist komplikationsträchtiger mit einer Signifikanzrate von P 0,047.

Constant Score der operierten Seite lag bei Platte 61 und bei Verbund 59. Die Verbundosteosynthese zeigt trotz des hohen Alters, Ausmaßes der Fraktur und Osteoporose einen fast ähnlichen Score. Die Kontralaterale Seite zeigte einen Constant Score von 80 bei Platte und 74 bei Verbund. Somit ist die postoperative Einschränkung nach der Platte höher als bei Verbund.

SF12 Bewertung liegt bei beiden Verfahren durchschnittlich 40 % ohne große Signifikanz.

Zusammenfassung

Entsprechend der o.g. Ergebnisse sollte die Verbundosteosynthese zum Repertoire der rekonstruktiven Humerusfraktur gehören. Sie zeigt in Betracht des Alters, Ausmaß der Fraktur und Vorliegen der Osteoporose gute Funktionelle Ergebnisse bei niedriger Komplikationsrate. Die Bedeutung der Schulterendoprothetik kann damit deutlich gesenkt werden. Die funktionellen Ergebnisse der Endoprothetik sind mittelfristig unbefriedigend.

Stichwörter: Verbund, Verbundosteosynthese, Hakimi, SF 12, Proximale Humerusfraktur



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Article published online:
15 October 2020

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