Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S268
DOI: 10.1055/s-0040-1717652
Vortrag
DKOU20-1267 Allgemeine Themen->19. Polytrauma

Polytrauma-Ganzkörper-CT - Versorgungsrealität in deutschen Traumazentren

S Reske
*   = präsentierender Autor
1   Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau gemeinnützige GmbH, Institut für Diagnostische und, Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Zwickau
,
A Ernstberger
2   Klinikum Osnabrück GmbH, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Osnabrück
,
R Braunschweig
3   Max Grundig Klinik GmbH, Bühl/Baden
,
A Brandl
4   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Regensburg
,
S Huber-Wagner
5   Diakonie Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH, Klinik für Unfallchirurgie und Alterstraumatologie, Schwäbisch Hall
,
M Wucherer
6   Klinikum Nürnberg Nord, Institut für Medizinische Physik, Nürnberg
,
A Schreyer
7   Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Brandenburg
› Author Affiliations
 

Fragestellung: Die Ganzkörper-CT (GKCT) ist international als Primärdiagnostik bei schwerverletzten Patienten etabliert und nicht mehr aus der klinischen Routine wegzudenken. Die AG Bildgebende Verfahren des Bewegungsapparates der Deutschen Röntgengesellschaft befasst sich seit 2017 mit der Entwicklung von Protokollempfehlungen zur Polytrauma-CT. Ziel dieser Studie war die Ermittlung des Ist-Zustands der interdisziplinären Polytrauma-Versorgung mit Fokus auf der Polytrauma-GKCT in deutschen, regionalen und überregionalen Traumazentren (RTZ bzw. ÜTZ).

Methodik: Die Datenerhebung erfolgte über 6 Monate mit Hilfe eines kurzen, telefonischen Interviews und eines pseudonymisierten Fragebogens mit 220 Items. Exakt ein Interview/Fragebogen je Klinik. Enthalten waren Fragen zu örtlichen, logistischen und organisatorischen Aspekten der interdisziplinären Polytraumaversorgung, zur CT-Geräteausstattung, zur Untersuchungsdurchführung der GKCT und zu den Bildrekonstruktionen.

324 radiologische Institute aller deutschen RTZ und ÜTZ wurden kontaktiert, 146 (45%) nahmen an der Umfrage teil (RTZ n=81/212 = 38%; ÜTZ n=65/110 = 59%).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Vortrag präsentiert die weiterführenden Auswertungen dieser bereits im Vorjahr vorgestellten Umfage mit Fokus auf radiologischen Aspekten wie Geräteausstattung (Abstand Schockraum - CT; Hersteller; Detektorzeilen; Alter; Verfügbarkeit; Ausfallkonzept; etc.) und Protokolldesign (Patientenlagerung; KM-Protokoll; Scananzahl/-reihenfolge; Geräteeinstellungen: Gantrykippung, Dosismodulation, Iterative Rekonstruktionen, Röhrenspannung/-strom, etc.).

Obwohl die Polytrauma-GKCT Routine in der Primärdiagnostik schwerstverletzter Patienten ist, zeigt diese Studie eine deutliche Heterogenität der evaluierten Parameter, teils mit deutlichen Unterschieden, teils auch mit vielen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Versorgungsstufen RTZ und ÜTZ. Die präsentierten Daten bieten eine Diskussionsgrundlage zur Entwicklung von Protokollempfehlungen und Standards für die Durchführung der Polytrauma-GKCT. Inwieweit differenziert optimierte Protokolle oder EIN One-fits-all-Protokoll dieser Heterogenität gerecht werden, bleibt abzuwarten.

Stichwörter:-



Publication History

Article published online:
15 October 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany