Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S168-S169
DOI: 10.1055/s-0040-1717751
Vortrag
DKOU20-789 Allgemeine Themen>13. Arthroskopische Chirurgie

Langzeitergebnisse nach arthroskopischer Rotatorenmanschettenrekonstruktion: ein Vergleich zwischen Einzelreihen- und Doppelreichentechnik

F Plachel
*   präsentierender Autor
1   Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin
,
P Siegert
1   Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin
,
K Rüttershoff
1   Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin
,
D Akgün
1   Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin
,
K Thiele
1   Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin
,
P Moroder
1   Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin
,
M Scheibel
1   Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Charité Berlin, Berlin
,
C Gerhardt
2   ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe, Karlsruhe
› Author Affiliations
 

Fragestellung Die arthroskopische Rekonstruktion der Rotatorenmanschette (RM) mittels Fadenkanker hat in den letzten Jahren zunehmend die offene Versorgung unter Verwendung der transossärer Technik ersetzt. Aktuell mangelt es an Langzeituntersuchungen und es ist unklar, ob die Doppelreihenrekonstruktion (DR) der Einzelreihenrekonstruktion (SR) trotz biomechanischer Vorteile in Bezug auf klinischen und radiologische Ergebnisse überlegen ist.

Ziel dieser retrospektiven Studie war es die Langzeitergebnisse nach arthroskopischer RM-Rekonstruktion mittels Fadenanker zu analysieren um herauszufinden, ob es einen funktionellen bzw. strukturellen Unterschied zwischen beiden evidenz-basierten Fixationstechniken gibt.

Methodik Im Rahmen dieser Studie wurden 40 konsekutive Patienten inkludiert, welche aufgrund einer symptomatischen RM-Ruptur zwischen 2005 und 2006 arthroskopisch mittels (1) SR [modifizierte Mason-Allen Nahttechnik) bzw. (2) DR (Suture-Bridge Technik) versorgt wurden. Alle Patienten wurden klinisch mittels dem Constant Score (CS) als primärer

Funktionsparameter untersucht. Zusätzlich wurde bei allen Patienten eine Sonographie beider Schultergelenke durchgeführt um die Sehnenintegrität zu evaluieren. Zur Beurteilung der Entstehung bzw. Progression der sekundären Omarthrose wurde eine konventionelle Röntgenuntersuchung veranlasst.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Es konnten insgesamt 27 Patienten (SR: n=16; DR: n=11) nach einem mittleren Nachuntersuchungszeitraum von 12 ± 1 Jahren (Range, 11 bis 14 Jahre) nachuntersucht werden. Davon wurden 5 Patienten aufgrund einer Revisionsoperation am betroffenen Schultergelenk nachträglich ausgeschlossen. Im Vergleich zur Kurzzeitnachuntersuchung zeigte sich der CS stabil (81 ± 8 Punkte gegenüber 83 ± 19 Punkten; p = 0,600). Es wurde eine Zunahme der Re-Rupturen festgestellt (2-Jahre: 6/22; 27 % versus 12-Jahre: 9/20; 45 %). Während eine Re-Ruptur das klinische Ergebnis signifikant beeinflusste (p < 0,05) wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Fixationstechniken festgestellt (p=0,456). Es konnte eine Progression der sekundären Omarthrose festgestellt werden, wobei die Sehnenintegrität als Schlüsselfaktor identifiziert wurde.

Die arthroskopische RM-Rekonstruktion unter Verwendung der SR- bzw. DR-Fixationstechnik zeigte gute Langzeitergebnisse. Nichtsdestotrotz war die Rate an Re-Rupturen hoch und wirkte sich negativ sowohl auf das klinische Ergebnis, als auch die sekundäre Omarthrose aus. Obwohl die DR die Sehnenintegrität positiv beeinflusste, konnte keine klinische Überlegenheit im Vergleich zur SR festgestellt werden.

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Article published online:
15 October 2020

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