Z Orthop Unfall 2020; 158(S 01): S191-S192
DOI: 10.1055/s-0040-1717799
Vortrag
Schwerpunktthemen->6. Digitalisierung: Was brauchen wir wirklich?

KI - gestütztes Patientenmonitoring in O&U - DSGVO, Ethik und Regulatorische Hürden

K Welle
*   präsentierender Autor
1   Orthopädie und Unfallchirurgie Uniklinik Bonn, Universitätsklinik Bonn, Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn
,
C Prangenberg
2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn
,
RK Hackenberg
2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn
,
M Khoury
2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn
,
S Täger
2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn
,
K Kabir
2   Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn
› Author Affiliations
 

Fragestellung Die Anforderungen an medizinisch notwendiges Monitoring orthopädisch-unfallchirurgischer Patienten vor, während und nach der Behandlung steigen. Zwischen der Realität einer alternden Bevölkerung mit steigendem Bedarf an fachlicher und persönlicher Zuwendung, der Zunahme sowohl dementer als auch isolationspflichtiger Patienten, Personalmangel und wirtschaftlichem Druck, stehen die Erwartungen an die Qualität und Dokumentation unserer Therapie. Überlastung der Pflege, Unzufriedenheit der Patienten, eine schlechte Datengrundlage der Therapiesteuerung und eine insuffiziente Behandlung drohen. Eine Lösung dieses Konfliktes könnte der Anwendung moderner Technologie in der Behandlung liegen, hier bei dem Einsatz moderner Technologie und künstlicher Intelligenz.

Voraussetzungen für die Nutzung ist eine umfassende Aufnahme, Aggregation und Nutzung von persönlichen, teils sensiblen Daten. Welche Möglichkeiten und Hürden bestehen bei der Erhebung und Nutzung dieser Daten?

Methodik Eine Literaturrecherche wurde durchgeführt über die aktuelle Rechtslage zu den Voraussetzungen der Nutzung von smart devices, verbundener Software, Datenaggregation, Auswertung und der therapeutischen Anwendung.

Datenschutzrechtliche Anforderungen der Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder sowie eine Stellungnahme des Ethikrates wurden eingeholt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung Die komplexen Anforderungen für Produkte und Software als Medizinprodukte werden in Abhängigkeit der Klassifizierung in groben Zügen aufgezeigt. Anforderungen der Datenschutzaufsichtsbehörden und des Ethikrates werden dargestellt. Am Beispiel des KI-gestützten Patientenmonitorings werden do’s and don’ts aufgeführt.

Die Hürden des Einsatzes von Alltagstechnologie in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz zur professionellen Nutzung unter medizinischem Kontext sind exzeptionell hoch. Dies bedeutet einen bestmöglichen Schutz von Patienten vor - möglicherweise unbekannten - Risiken neuer Technologie. Andererseits bedeuten diese auch eine potentielle Abschirmung vor den Möglichkeiten wie Entlastung der Pflege, Kostenreduktion und Erhöhung der Patientenzufriedenheit.

Stichwörter Künstliche Intelligenz, Monitoring, Station, MDR, Ethik, DSGVO



Publication History

Article published online:
15 October 2020

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