Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2021; 49(01): 73-74
DOI: 10.1055/s-0040-1722409
Abstracts
DVG

Untersuchungen zu Ki-67 als Serummarker bei Hunden mit Tumorerkrankungen

A Estaller
1   Tierärztliches Institut, Georg-August-Universität, Göttingen
,
J Hirschberger
2   Medizinische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München
,
S Neumann
1   Tierärztliches Institut, Georg-August-Universität, Göttingen
› Author Affiliations
 

Ziel der Studie Tumormarker finden in der Veterinärmedizin bisher kaum Anwendung, obwohl sie nicht invasiv sind, schneller zu einer Diagnosefindung beitragen und neue Therapieoptionen aufzeigen könnten. Das Zellkernprotein Ki-67 kann während der Zellteilung in der G1-, S-, G2- und M-Phase, nicht jedoch in der G0- bzw. Ruhe-Phase des Zellzyklus nachgewiesen werden. Folglich wird es als Marker für den Anteil proliferierender Zellen an der Gesamtzellpopulation verwendet und kann damit Aufschluss über neoplastisches Gewebe im Organismus geben. Unsere Studie soll zeigen, ob Ki-67 als potenzieller kaniner Tumormarker für die Tiermedizin infrage kommt.

Methoden Die Serumkonzentration von Ki-67 wurde bei Hunden mit verschiedenen malignen Tumoren gemessen (Adenokarzinome der Mamma, n = 24; mesenchymale Tumoren, n = 17; Lymphome, n = 20). Die Survivinkonzentrationen wurden untereinander und mit denen einer Gesundgruppe (n = 20) verglichen. Zu Messung von Ki-67 diente ein kommerziell erhältlicher quantitativer Sandwich-ELISA (MyBioSource).

Ergebnisse Die Ki-67-Serumkonzentrationen lagen bei den Hunden mit Neoplasien zwischen 1,0 und 19,0 ng/ml (Mittelwert 2,0 ng/ml), bei gesunden Hunden zwischen 0 und 1,9 ng/ml (Mittelwert 0,3 ng/ml). Die Serumkonzentrationen waren unabhängig von Alter, Gewicht und Tumorgröße der jeweiligen Hunde. Hunde mit malignen Tumoren zeigten signifikant höhere Ki-67-Serumkonzentrationen als gesunde Hunde (p < 0,0001). Zwischen epithelialen, mesenchymalen Tumoren und Rundzelltumoren ließ sich kein signifikanter Unterschied in der Ki-67-Serumkonzentration feststellen.

Schlussfolgerung Die Ergebnisse unserer Studie lassen die Annahme zu, dass das Tumorantigen Ki-67 als Tumormarker bei Hunden mit bösartigen Tumoren geeignet sein könnte und Informationen über das Vorhandensein von malignem Tumorgewebe im Organismus liefert.



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Article published online:
15 February 2021

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