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DOI: 10.1055/s-0041-103048
Myrrhe
Neue Beobachtungen zur Tradition eines wahrhaft biblischen ArzneimittelsPublication History
Publication Date:
30 July 2015 (online)
Myrrhe ist das Harz eines großen Strauches oder kleinen Baumes mit dem botanischen Namen Commiphora myrrha (Nees) Engl., synonym Commiphora molmol (Engl.) Engl. aus der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae), zu denen auch der Weihrauch gehört. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Myrrhe als eines der 3 Geschenke der Weisen aus dem Morgenland − besser bekannt als die „Heiligen Drei Könige“ − im Matthäus-Evangelium (Mt 2,11) genannt wird ([Abb. 1]). Bereits das Alte Testament kennt ein Salbenrezept mit Myrrhe (Ex 30,23-25). Das Harz gehörte zu den äußerst wertvollen Handelsgütern und wurde zu kultischen Zwecken, etwa zur Räucherung in Tempeln oder zur Einbalsamierung von Toten und als Arzneimittel genutzt. Eine größere Darstellung der Bedeutung der Myrrhe in der Medizingeschichte haben 1988 Martinez, Lohs und Janzen geliefert [1] und Johannes Müller dokumentierte erst kürzlich die Bedeutung der Myrrhe in der Wundbehandlung [2]. In beiden Darstellungen fehlen jedoch wichtige Bereiche der innerlichen Anwendung.
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Literatur
- 1 Martinez D, Lohs K, Janzen J. Weihrauch und Myrrhe. Kulturgeschichte und wirtschaftliche Bedeutung. Botanik, Chemie, Medizin. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsges.; 1988
- 2 Müller J. Pflanzen zur Wundbehandlung der mittelalterlichen arabischen Heilkunde in der europäischen Tradition. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsges.; 2013: 170-197
- 3 Des Pedanios Dioskurides aus Anazarbos Arzneimittellehre in fünf Büchern [De materia medica], übersetzt und erläutert von J. Berendes. Stuttgart: 1902. (Nachdruck Wiesbaden 1970, Vaduz/Lichtenstein 1987) 79-81
- 4 Straberger-Schneider J. Pseudo-Serapion: Eine große arabische Arzneimittellehre, Bd II: Der Liber aggregatus in medicinis simplicibus des Pseudo-Serapion aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Deutsche Übersetzung nach der Druckfassung von 1531 Baden-Baden: Deutscher Wissenschafts-Verlag; 2009: 319-
- 5 Nach den Druckausgaben des ‚Canon medicinae‘ von 1507 und 1556.
- 6 Nach der ‚Circa-instans‘-Handschrift der UB Erlangen, Ms. 674, Bl. 84vb-85ra, Transkription durch Dr. Konrad Goehl.
- 7 Hildegard von Bingen Das Buch von den Pflanzen. Nach den Quellen übersetzt und erläutert von Peter Riethe. Salzburg: Otto Müller; 2007: 482f-
- 8 Adam Lonitzer. Kreuterbuch… In der durch Petrus von Uffenbach 1679 revidierten Ausgabe. S. 738
- 9 Madaus G. Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Leipzig: Thieme; 1938: 1947-
- 10 Langhorst J, Varnhagen I, Schneider SB et al. Randomised clinical trial: a herbal preparation of myrrh, chamomile and coffee charcoal compared with mesalazine in maintaining remission in ulcerative colitis − a double-blind, double-dummy study. Aliment Pharmacol Ther 2013; 38: 490-500
- 11 Vissiennon C, Goos KH, Goos O, Nieber K. Calciumantagonistische Wirkungen von ethanolischem Myrrheextrakt an entzündeten Dünndarmpräparaten der Ratte [Poster]. >Leipzig: Phytokongress 2013. Z Phytother 2013; 34 (Suppl. 1): S32-