Zusammenfassung
Anamnese | Ein 43-jähriger Patient stellte sich wegen Dyspnoe und thorakalen Schmerzen vor.
Bei dem Patienten musste im Alter von 7 Jahren eine Herz-OP (bei einem konnatalen
Septumdefekt) durchgeführt werden. Im Alter von 23 Jahren war es zu einer intracerebralen
Blutung rechts frontal/parietal gekommen, so dass seit dieser Zeit eine armbetonte
Hemiparese auf der linken Seite besteht. Eine Autoimmunerkrankung ist bei dem Patienten
nicht bekannt.
Untersuchung und Diagnose | Im durchgeführten CT des Thorax zeigte sich eine große, teilverkalkte Raumforderung
im Bereich des vorderen oberen Mediastinums. Wegen einer Kontrastmittelallergie musste
die Bildgebung nativ erfolgen. Bei unklarer Dignität der Raumforderung wurde der Entschluss
zur thoraxchirurgischen Resektion getroffen. In der histologischen Aufarbeitung wurde
dann die Diagnose einer lymphoepithelialen Sialadenitis-artige Thymushperplasie gestellt.
Verlauf | Ein Staging- CT ergab keinen Hinweis auf eine Lymphadenopathie, das Blutbild war
ebenfalls unauffällig. Auch das klinische Erscheinungsbild des Patienten ergab kein
Hinweis auf ein Lymphom. Der Patient befindet sich aktuell in unserer Nachsorge zur
Beobachtung, ohne weitere spezifische Therapie.
Folgerung | Die lymphoepitheliale Sialadenitis-artige Thymushperplasie wurde erstmals 2012 beschrieben.
Es wurden erst vier Fälle in der Literatur beschrieben. Bei der LESA-artigen Thymushyperplasie
scheint es sich um eine benigne Erkrankung des Thymus zu handeln, die außer der operativen
Resektion keiner weiteren Therapie bedarf.
Abstract
A 43-year-old man was admitted to this hospital because of shortness of breath and
chest pain. The patient had a history of cardiac surgery at the age of seven (due
to a congenital heart defect), and of intracerebral bleeding which had occurred at
the age of 23. There was no history of autoimmune disorders. Computed tomography revealed
a well-circumscribed anterior mediastinal mass, measuring 4 × 3 × 3 cm with calcification
and cystic components. Therefore a malignant tumor was suspected for which a thymectomy
was performed. Histopathological evaluation revealed an unusual type of thymic hyperplasia
strongly resembling lymphoepithelial sialadenitis (LESA) of the salivary glands. A
CT scan of the neck, thorax and abdomen for staging did not display lymphadenopathy
or splenomegaly. The laboratory tests revealed no abnormality. Clinical, there were
no signs of lymphoma. Actually, the patient is in our aftercare. Taken together, lymphoepithelial
sialadentis of the thymus is a very rare disorder and was first described in 2012.
This disorder seems to be benigne and no other treatment is needed after thymectomy.
Schlüsselwörter
Thymushyperplasie - Thymom - Sjögren-Syndrom
Keywords
thymic hyperplasia - thymoma - sjögren‘s syndrome